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Anti-FPÖ-Demo: "Rechtsradikaler Regierungschef wäre Katastrophe"

Nach dem Scheitern der "Zuckerl"-Koalition trifft Bundespräsident Alexander Van der Bellen am Montag FPÖ-Chef Herbert Kickl zu einem Gespräch. Die Jüdische österreichische Hochschüler:innenschaft (JöH) hat angesichts dessen kurzfristig zu einer Anti-FPÖ-Demo aufgerufen.

Unter dem Motto "Herbert Kickl als Bundeskanzler verhindern" lud die JöH zu einer spontanen Kundgebung ein. 

In einem Beitrag auf Instagram heißt es: "Wir rufen zur Demonstration gegen die geplante FPÖ-ÖVP-Koalition auf, die Herbert Kickl zum Bundeskanzler machen soll. Ein offen rechtsextremer Regierungschef stellt die größte Gefahr für die Demokratie in der Geschichte der 2. Republik dar."

Am Ballhausplatz wurde am Montag "alle zusammen gegen den Faschismus" und "Nazis raus" von einer beachtlichen Menge skandiert. Neben der JöH sind auch die Omas gegen rechts, SOS Mitmensch sowie die Alternativen, Grünen und Unabhängigen GewerkschafterInnen (AUGE) dabei.

Anti-FPÖ DemoPULS 24

"Absolute Katastrophe"

Ein Demonstrant sagte gegenüber PULS 24, man müsse "ein Zeichen setzen, dass keine rechtsextreme Partei in Österreich in die Regierung kommen soll." Sollte es zu einer FPÖ-ÖVP-Koalition kommen, befürchtet er, dass "Sozialleistungen gekürzt" und die Demokratie "abgebaut" würden. Es wäre eine "absolute Katastrophe", so der Mann.

Ein "rechtsextremer Kanzler" sei eine "Bedrohung für die Republik", sagte auch ein anderer Demonstrant.

Video: "Rechtsextremer Kanzler eine Gefahr für Republik"

Ähnlich äußerte sich auch eine Demonstrantin von Omas gegen rechts: Eine Regierung mit einem "rechtsradikalen Regierungschef" wäre eine "Katastrophe für Österreich". Im europäischen Kontext würde man sich damit in eine "Außenseiter-Position" begeben, so die Frau.

Video: "Rechtsradikaler Regierungschef wäre Katastrophe"

Kickl bei Van der Bellen

Bundespräsident Alexander Van der Bellen traf am Montag FPÖ-Chef Herbert Kickl in der Hofburg. Ob das bedeutet, dass die Blauen nun einen Regierungsbildungsauftrag bekommen, war im Vorfeld noch unklar.

Van der Bellen betonte am Sonntag, er werde auch in Zukunft "nach bestem Wissen und Gewissen" darauf achten, dass die Grundpfeiler unserer Demokratie - er nannte den Rechtsstaat, die Gewaltenteilung, freie, unabhängige Medien und die EU-Mitgliedschaft - weiter hochgehalten würden.

Video: Kickl meldet sich zu Polit-Chaos

ribbon Zusammenfassung
  • Nach dem Scheitern der "Zuckerl"-Koalition trifft Bundespräsident Alexander Van der Bellen am Montag FPÖ-Chef Herbert Kickl zu einem Gespräch.
  • Ob das bedeutet, dass die Blauen nun einen Regierungsbildungsauftrag bekommen, ließ er offen.
  • Die Jüdische österreichische Hochschüler:innenschaft (JöH) hat angesichts des Gesprächs kurzfristig zu einer Anti-FPÖ-Demo aufgerufen.
  • Am Ballhausplatz wurde am Montag "alle zusammen gegen den Faschismus" skandiert. 
  • Neben der JöH sind auch die Omas gegen rechts, SOS Mitmensch sowie die Alternativen, Grünen und Unabhängigen GewerkschafterInnen (AUGE) dabei.
  • Ein "rechtsextremer Kanzler" sei eine "Bedrohung für die Republik", sagte ein Demonstrant.