Rauch: "Foul von Peter Hacker"
Seit Dienstag ist klar, die Maskenpflicht gilt in Gesamt-Österreich nur noch im Gesundheitsbereich, die Impfpflicht bleibt weiter ausgesetzt. Wien geht einen strengeren Sonderweg.
Die Stadt Wien und deren SPÖ-Gesundheitslandesrat Peter Hacker zeigten sich – auf Nachfrage von PULS 24 und im Ö1-"Journal um 8"– überrumpelt von den Corona-Maßnahmen-Lockerungen. "Das betrachte ich als Foul von Peter Hacker, weil ich hab' mit ihm mehrfach telefoniert, zu all diesen Fragen", widerspricht Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) bei "Milborn". Er habe mit dem Gesundheitsstadtrat auch über die Abschaffung der Masken in den öffentlichen Verkehrsmitteln gesprochen.
Dem widersprach Hacker im Newsroom LIVE. Wir haben nicht darüber gesprochen", bekräftigt der Gesundheitslandesrat bei Anchor Thomas Mohr. Es sei eine lange Liste von Punkten besprochen worden, eine Besprechung über die Abschaffung der Maskenpflicht in den öffentlichen Verkehrsmitteln habe aber nicht stattgefunden.
Rauch verweigert sich "tagespolitischen Spielchen"
Hackers Reaktion "nehme ich zur Kenntnis. Das ist ein Stück weit auch Parteipolitik", so Rauch. Normalerweise hätte man ein gutes Einverständnis und "für die tagespolitischen Spielchen bin ich nicht zu haben".
"Ein Foul von Peter Hacker"
Lockerungen gerechtfertigt
Gecko-Vorsitzende Katharina Reich sprach sich kurz vor der Lockerung noch für eine Beibehaltung der Maskenpflicht über den Sommer aus. "Es gibt unterschiedliche Meinungen dazu", kontert der Gesundheitsminister. "Am Ende ist es eine Entscheidung, die auch getroffen wird und verantwortet werden muss von mir gemeinsam mit der Bundesregierung". Mit Blick auf den Handel, die Infektionszahlen und den Sommer habe man Lockerungen für gerechtfertigt gehalten.
Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) begründete die Entscheidung zur Lockerung damit, dass die Neuinfektionen und die Spitalsbelegung seit seinem Amtsantritt stark gesunken sei. Man wolle die "Atempause" nützen und sich auf Herbst und Winter vorbereiten.
Milborn im Podcast
Österreicher:innen müssen selbst entscheiden
Allerdings, so Rauch, "ich setz da ein Stück auch auf die Eigenverantwortung" der Bürger:innen. Wo Abstand nicht möglich sei, solle man Maske tragen. "Nach zwei Jahren Pandemie müssen wir in einen Modus kommen, mit dem Virus, mit der Pandemie, zu leben."
Effekt verpufft, wenn man "in Sommer hineinimpft"
Wenn im Herbst, wenn die nächste Welle befürchtet wird, genug Leute geimpft sein sollen, müsse man jetzt damit anfangen, rechnet Corinna Milborn vor. Der Gesundheitsminister argumentiert dagegen, dass es Sinn mache, erst im Herbst eine Impfkampagne zu starten, weil jetzt noch viele geschützt seien. Die Impfpflichtkommission habe empfohlen, die Impfpflicht noch drei Monate auszusetzen und Ende August, Anfang September zu impfen, um für den Herbst gerüstet zu sein. Würde man "in den Sommer hineinimpfen", würde der Effekt verpuffen.
Dreifach-Geimpfte werden zu 4. Stich gebeten
Impfverweigerer, so Rauch, werden schwer zu erreichen sein. Man setze stattdessen auf Dreifach-Geimpfte, der vierte Stich sei die Auffrischung. "Impfen und Auffrischen schützt davor, schwer zu erkranken, im Spital zu laden und an Long Covid zu erkranken. Man hat eine 90-prozentige Sicherheit nicht an Covid zu versterben, wenn man sich auffrischen lässt." Wer 2021 dreimal geimpft wurde, werde zu einer vierten Impfung gebeten werden.
Zusammenfassung
- Wiens Gesundheitsstadtrat Hacker warf der Regierung vor, Wien mit den Masken-Lockerungen überrumpelt zu haben. Gesundheitsminister Rauch ortet darin bei "Milborn" "ein Foul von Peter Hacker" und ein "Stück weit Parteipolitik".
- "Ich hab' mit ihm mehrfach telefoniert, zu all diesen Fragen", widerspricht Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) bei "Milborn". Er habe mit dem Gesundheitsstadtrat auch über die Abschaffung der Masken in den öffentlichen Verkehrsmitteln gesprochen.
- Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) begründete die Entscheidung zur Lockerung damit, dass die Neuinfektionen und die Spitalsbelegung seit seinem Amtsantritt stark gesunken sei. Man wolle sich auf Herbst und Winter vorbereiten.
- Allerdings, so Rauch, "ich setz da ein Stück auch auf die Eigenverantwortung" der Bürger:innen. Wo Abstand nicht möglich sei, solle man Maske tragen. "Nach zwei Jahren Pandemie müssen wir in einen Modus kommen, mit dem Virus, mit der Pandemie, zu leben."
- Die Impfpflichtkommission habe empfohlen, die Impfpflicht noch drei Monate auszusetzen und Ende August, Anfang September zu impfen, um für den Herbst gerüstet zu sein. Würde man "in den Sommer hineinimpfen", würde der Effekt verpuffen.