Kennedy unterstützt Trump und pausiert eigene Kampagne
Der parteilose Präsidentschaftsbewerber Robert F. Kennedy kündigte am Freitag seinen Rückzug aus dem US-Präsidentenrennen und seine Unterstützung für Ex-US-Präsident Trump an.
Er sprach davon, seine Kandidatur auszusetzen ("suspending"), aber nicht vollständig zu beenden. Kennedy kündigte an, in Swing-States nicht mehr am Stimmzettel stehen, in demokratisch-kontrollierten Staaten werde er weiter zur Wahl stehen.
"Was passiert in diesem Land?", fragt Kennedy, während er seine verwirrenden Theorien zu Diabetes, Autismus und dem Militär vorträgt. Laut Kennedy sind hoch verarbeitete Lebensmittel der Grund für den von ihm wahrgenommene Verschlechterung der USA, genauso wie "giftige Chemikalien" im Essen in den Vereinigten Staaten.
Bei einer Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat Arizona traten Kennedy und Trump dann auch gleich gemeinsam auf. "Wir standen etwas auf entgegengesetzten Seiten", empfing Trump seinen Gast auf der Bühne in Glendale. Kennedy sei ihn im Wahlkampf ein paar Mal angegangen, das habe ihm nicht gefallen. "Aber er ist eine phänomenale Person, ein phänomenaler Mann."
Kennedy erklärte vor jubelnden Trump-Anhängern, er habe mit dem 78-Jährigen "nicht über die Dinge gesprochen, die uns trennen, denn wir sind nicht in allem einig, sondern über die Werte und Themen, die uns verbinden".
"Ich denke, er wird einen guten Einfluss haben", sagte Trump.
Entscheidung mit Anlauf
Der 70-jährige Kennedy hatte für Freitag bereits eine Ansprache zum "gegenwärtigen historischen Moment" und seinem "weiteren Weg" angekündigt - und zwar im US-Bundesstaat Arizona, wo auch Trump parallel Wahlkampf macht.
Trumps Wahlkampfteam wiederum hatte erklärt, Trump werde bei einer Kundgebung im Anschluss einen "besonderen Gast" mitbringen. Kennedys Vize Nicole Shanahan hatte zuletzt einen Zusammenschluss mit Trump ins Spiel gebracht.
Der Neffe des legendären Ex-Präsidenten John F. Kennedy ist bei der Präsidentenwahl zwar chancenlos - in Umfragen liegt er im Schnitt bei nur rund fünf Prozent. Da sich Harris und Trump in Umfragen aber ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefern, könnte sein Ausstieg Trump zugutekommen und dem Republikaner entscheidende Stimmen liefern. Sollte dieser Dämpfer unmittelbar nach der großen Krönungsmesse der Demokraten in Chicago kommen, würde es Harris auch etwas von ihrem dort gewonnen Schwung nehmen.
Zusammenfassung
- Der parteilose Dritte im US-Wahlkampf. Robert F. Kennedy, zieht sich zurück.
- In einer "Rede an die Nation" hatte Kennedy angekündigt, Ex-US-Präsident Trump zu unterstützen.
- Die Entscheidung zu Kennedys Rückzug war vorab bereits erwartet worden.
- Es folgte ein erster gemeinsamer Auftritt mit Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung in Arizona.