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Israel rüstet sich vorsorglich für neue Kämpfe

Heute, 10:59 · Lesedauer 2 min

Das israelische Militär hat Reservisten einberufen für den Fall, dass die Terrorgruppe Hamas tatsächlich die Frist zur Freilassung weiterer israelischer Geiseln am Samstag verstreichen lässt. Die Palästinensergruppe hatte am Montag mitgeteilt, die vereinbarte Übergabe aufgrund angeblicher Verstöße Israels gegen das Waffenstillstandsabkommen auszusetzen.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hatte gewarnt, Israel werde die "intensiven Kämpfe" wieder aufnehmen, sollte die Hamas die Frist nicht einhalten.

Eine Delegation der Hamas ist unterdessen in der ägyptischen Hauptstadt Kairo zu Beratungen über die Waffenruhe mit Israel im Gazastreifen eingetroffen. Die zweite Phase der Waffenruhe solle nun beginnen, teilt die radikale Palästinenser-Organisation mit.

Die Waffenruhe gilt seit rund drei Wochen. Bisher sind 16 der 33 israelischen Geiseln, die in ihrer ersten Phase freigelassen werden sollen, Israel übergeben worden. Weiters wurden fünf thailändische Staatsbürger freigelassen. Im Gegenzug hat Israel Hunderte Palästinenser aus israelischer Haft entlassen. Die Verhandlungen über eine zweite Phase der Waffenruhe haben in der vergangenen Woche begonnen. Ihr Ziel sind die Freilassung der verbliebenen Geiseln sowie der vollständige Abzug der israelischen Truppen aus dem Gazastreifen und ein Ende des Krieges.

Israel verlängert Aufenthalt seiner Truppen im Libanon

Israel will Insidern zufolge seine Truppen auf fünf Posten im Südlibanon zumindest bis zum 28. Februar belassen. Darum habe die israelische Führung bei dem Komitee, das die Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon überwacht, gebeten, sagen ein Vertreter des Libanons und ein ausländischer Diplomat. Eigentlich hätten die israelischen Soldaten nach der im November getroffenen Vereinbarung über die Waffenruhe bis zum 26. Jänner abziehen sollen. Die Sicherheit im Süden des Libanons, der an Israel grenzt, sollen demnach das libanesische Militär und die UNO-Truppe UNIFIL gewährleisten. Die Frist wurde aber bereits bis zum 18. Februar verlängert.

Zusammenfassung
  • Das israelische Militär hat Reservisten einberufen, da die Hamas die Frist zur Freilassung israelischer Geiseln nicht einhält. Bisher wurden 16 von 33 Geiseln freigelassen, und Israel hat im Gegenzug Hunderte Palästinenser aus der Haft entlassen.
  • Israels Ministerpräsident Netanyahu droht mit der Wiederaufnahme intensiver Kämpfe, falls die Frist nicht eingehalten wird. Eine Hamas-Delegation ist in Kairo, um über die Waffenruhe zu beraten.
  • Israel plant, seine Truppen im Südlibanon bis mindestens 28. Februar zu belassen, obwohl ursprünglich ein Abzug bis zum 26. Jänner vorgesehen war. Die Frist wurde bereits verlängert.