Irans Präsident legt Veto gegen Kopftuchgesetz ein
Der Rat ist das höchste Entscheidungsgremium der Islamischen Republik in Sicherheitsfragen. Pezeshkian hofft, dass das Gesetz dort zumindest teilweise revidiert wird.
Das von islamischen Hardlinern im Parlament verabschiedete Kopftuchgesetz sieht für Frauen, die sich nicht an die Kopftuchpflicht halten, unter anderem hohe Geldstrafen oder die Verweigerung öffentlicher Dienstleistungen vor. Prominente sollen besonders hart bestraft werden: Ihnen drohen Berufs- und Ausreiseverbote sowie die Beschlagnahmung von bis zu fünf Prozent ihres Vermögens.
Nach heftiger Kritik im Land, auch innerhalb der Regierung, wurde die Umsetzung des Gesetzes vorerst auf Eis gelegt. Auch Pezeshkian ist gegen das Gesetz, da er nicht nur gesellschaftlichen Widerstand, sondern auch neue Unruhen befürchtet.
Beobachter sehen in dem Streit um das Gesetz auch einen Machtkampf zwischen Hardlinern und gemäßigten Kräften und infolgedessen auch eine ernsthafte Herausforderung für Pezeshkian. Sollte er sich nicht gegen die Hardliner durchsetzen können, wäre auch die Fortsetzung seines im Wahlkampf versprochenen moderaten Kurses gefährdet.
Viele Frauen in den Großstädten Irans halten sich aus Protest nicht mehr an die strengen islamischen Kleidungsregeln. Der Trend folgte auf die Massenproteste vom Herbst 2022 unter dem Motto "Frau, Leben, Freiheit".
Zusammenfassung
- Der iranische Präsident Massoud Pezeshkian hat ein Veto gegen das Kopftuchgesetz eingelegt und den Nationalen Sicherheitsrat eingeschaltet, um mögliche Änderungen zu prüfen.
- Das Gesetz, das von islamischen Hardlinern verabschiedet wurde, sieht strenge Strafen für Frauen vor, die sich nicht an die Kopftuchpflicht halten, einschließlich hoher Geldstrafen und der Verweigerung öffentlicher Dienstleistungen.
- Nach heftiger Kritik und Befürchtungen von Unruhen wurde die Umsetzung des Gesetzes vorerst gestoppt, während in den Großstädten viele Frauen aus Protest gegen die strengen Kleidungsregeln verstoßen.