13 Listen und 4 Favoriten: Alle Infos zur Innsbruck-Wahl
Am 14. April geht in Innsbruck die Gemeinderats- und zugleich die Bürgermeisterdirektwahl über die Bühne. Neben der Frage, wer in die zu erwartende Stichwahl Ende April einziehen wird, dürfte auch die Wahlbeteiligung für Spannung sorgen. Diese war bei der vergangenen Wahl auf ein Rekord-Tief von 50,38 Prozent gefallen.
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Die Ergebnisse der Wahl werden für Sonntagabend 18 Uhr erwartet
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100.564 Personen dürfen ihr Kreuz setzen, um 3.681 weniger als 2018
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Der Wahlschluss wurde auf 16.00 Uhr vorverlegt, die Wahllokale haben damit eine Stunde kürzer geöffnet als zuletzt
Der derzeitige Grünen-Stadtchef Georg Willi, FPÖ-Kandidat Markus Lassenberger, ÖVP-Ex-Staatssekretär Florian Tursky und ÖVP-"Abspalter" Johannes Anzengruber gelten als die Favoriten in der Bürgermeisterwahl.
Lediglich Außenseiterchancen werden der SPÖ-Spitzenkandidatin Elisabeth Mayr eingeräumt. Ein "Vierkampf" zwischen ihren Kontrahenten wird prognostiziert, jede Stichwahl-Konstellation scheint denkbar.
Bürgermeister Willi steht jedenfalls unter Druck. Auf seinen Sieg gegen die ehemalige "Für Innsbruck"-Stadtchefin Christine Oppitz-Plörer im Jahr 2018 folgte eine schwierige Amtszeit, nun kämpft er gegen eine drohende Abwahl.
Duell der Grünen gegen die FPÖ heraufbeschworen
Valide Umfragen sind rar. In einer Befragung des Meinungsforschungsinstituts GMK (Gesellschaft für Marketing und Kommunikation), beauftragt von den "Tiroler Bezirksblätter", lag die FPÖ bei der Gemeinderatswahl vor den Grünen. Das Tursky-Bündnis "das Neue Innsbruck" schien weit abgeschlagen.
Die Schwankungsbreite lag bei plus/minus 4,5 Prozent, 600 Wahlberechtigte wurden befragt. Bezogen auf die Bürgermeisterdirektwahl lautete die Frage, wer wohl die besten Chancen auf die Stichwahl habe. Dabei lag Willi klar vorne, mit Respektabstand dahinter Anzengruber.
Zuletzt hatten die Grünen um Willi eine Umfrage parat, in der die FPÖ bei der Gemeinderatswahl und Vizebürgermeister Lassenberger bei der Stichwahl ganz vorn lagen. Eine Duell-Situation mit der FPÖ wurde beschworen und man warnte vor einem freiheitlichen Bürgermeister.
Video: Georg Willi zu Bürgermeister-Showdown in Innsbruck
Ringen um bürgerliches Wählermilieu
Für den jetzigen Bürgermeister Willi und sein Team gilt es, die im Jahr 2018 gewonnenen bürgerlichen Wähler:innen nicht zu verlieren. Gleichzeitig propagierte das Grünen-Urgestein im APA-Interview eine "Mitte-Links"-Fortschrittskoalition unter seiner Führung. An Tursky gab es de facto eine Absage.
Die Freiheitlichen geben sich indessen siegesgewiss und stellen eine "bürgerliche Koalition" unter blauer Führung in Aussicht. Auch sie beschwören ein Duell mit Willi herauf und werben gezielt um bürgerliche Wähler:innen.
Für Aufsehen sorgte Bürgermeisterkandidat und Polizist Lassenberger mit der Ankündigung eines "Migranten-Stopps" für den Fall seiner Wahl zum Stadtchef der Tiroler Landeshauptstadt.
Ex-Staatssekretär vs. Ex-Vizebürgermeister
Die größte Wahlkampfkasse hat derweil Ex-Staatssekretär Tursky mit seinem Bündnis "das Neue Innsbruck", zu dem auch die ÖVP gehört. Rund 700.000 Euro stehen zur Verfügung. Damit inszeniert er sich als "Macher mit Visionen" und auf Plakaten als "Der Richtige" für Innsbruck.
Er sei der Einzige, der Willi in der Stichwahl schlagen kann, betont Tursky unentwegt. Deshalb solle man gleich ihm seine Stimme geben. Für die Zeit nach der Wahl propagiert der 35-Jährige eine "Dreierkoalition".
Video: Florian Tursky zur Innsbruck-Wahl
Seine Achillesferse dürfte Johannes Anzengruber sein. Der im Unfrieden von der ÖVP geschiedene Ex-Vizebürgermeister tritt nun mit "JA - Jetzt Innsbruck" an und fischt wohl im selben, in Innsbruck immer noch großen bürgerlichen Wählerteich.
Die SPÖ setzt wiederum auf die 40-jährige Stadträtin Elisabeth Mayr, unter anderem für Bildung und Kinderbetreuung zuständig. Die rote Kandidatin wird mittlerweile durchaus offensiv plakatiert, insbesondere mit dem Slogan "Bürgermeisterin steht Innsbruck besser".
Die Hoffnungen der in der Partei eher links angesiedelte Babler-Unterstützerin dürften vor allem auf enttäuschten Grün- bzw. Willi-Wähler liegen. Beim letzten Urnengang blieben den Roten lediglich 10,32 Prozent. Ein Einzug in die Stichwahl Ende April wäre durchaus eine Überraschung.
Für die restlichen acht Listen bzw. Parteien heißt die große Herausforderung zunächst vor allem: Vier Prozent-Hürde. Diese wurde nämlich für den Gemeinderatseinzug eingezogen und gilt heuer zum ersten Mal.
Zusammenfassung
- Am Sonntag, 14. April, wählt Innsbruck seinen neuen Gemeinderat und den Bürgermeister.
- Bei Letzterem ist eine Stichwahl am 28. April wahrscheinlich.
- Auf dem Stimmzettel stehen immerhin 13 Parteien bzw. Listen, es dürfte jedoch auf einen Vierkampf hinauslaufen.
- PULS 24 hat alle Infos über die Innsbruck-Wahl zusammengefasst.