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Höhere Sterblichkeit bei Corona-Mutation: Britische Regierung rudert zurück

Der britische Premier Boris Johnson hatte am Freitag von Hinweisen auf eine höhere Sterblichkeit der britischen Coronavirus-Variation B.1.1.7 berichtet. Nun rudert sein Gesundheitsminister zurück.

Nach Aussagen des britischen Premierministers über eine mögliche höhere Sterblichkeit mit einer Coronavirus-Variante ist die Regierung nun etwas zurückgerudert. Es sei "nicht wirklich sicher, wie tödlich" die Mutation B.1.1.7 ist, sagte Gesundheitsminister Matt Hancock am Sonntag dem Sender "Sky News". Studien hätten unterschiedliche Daten ergeben. Das Risiko bestehe aber, dass mehr Menschen wegen der Variante sterben, da diese sich schneller übertrage.

Premier Boris Johnson hatte am Freitag gesagt, es gebe "einige Hinweise" darauf, dass die neue Variante mit einer höheren Sterblichkeit verbunden sei. Dies betreffe Männer in ihren Sechzigern. Wissenschafter hatten sich über Johnsons Aussagen verwundert gezeigt. Es lägen noch nicht ausreichend Daten vor.

Appell an geimpfte Personen

Der stellvertretende medizinische Chefberater der Regierung für England, Jonathan Van-Tam, forderte auch geimpfte Menschen auf, sich weiter an die Corona-Regeln zu halten. Es sei noch nicht erwiesen, ob die Impfung auch die Übertragung des Virus verhindere. "Wenn Sie ihr Verhalten ändern, könnten Sie das Virus weitergeben, somit die Zahl der Fälle auf hohem Niveau halten und andere gefährden", schrieb Van-Tam in der Zeitung "Sunday Telegraph". Mittlerweile erhalten jeden Tag Hunderttausende Menschen eine Dosis, insgesamt sind es bereits mehr als 5,8 Millionen der insgesamt 66 Millionen Einwohner.

Mutation in rund 60 Ländern nachgewiesen

Großbritannien gehört zu den am schwersten von der Corona-Pandemie betroffenen Ländern der Welt. Mehr als 96.000 Infizierte starben bereits. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation wurde B.1.1.7 mittlerweile in rund 60 Ländern nachgewiesen, darunter Österreich. Nach Experteneinschätzung ist die Virus-Variante bis zu 70 Prozent ansteckender als das ursprüngliche neuartige Coronavirus. Die Verbreitung der Mutante ist ein Grund dafür, dass in vielen Ländern die Corona-Restriktionen zuletzt wieder verschärft wurden. Überdies ist in Südafrika eine ebenfalls deutlich ansteckendere Coronavirus-Mutante aufgetreten, die mittlerweile in mehr als 20 Ländern nachgewiesen wurde.

ribbon Zusammenfassung
  • Der britische Premier Boris Johnson hatte am Freitag von Hinweisen auf eine höhere Sterblichkeit der britischen Coronavirus-Variation B.1.1.7 berichtet.
  • Nun rudert sein Gesundheitsminister zurück.
  • Es sei "nicht wirklich sicher, wie tödlich" die Mutation B.1.1.7 ist, sagte Gesundheitsminister Matt Hancock am Sonntag dem Sender "Sky News".
  • Studien hätten unterschiedliche Daten ergeben.
  • Das Risiko bestehe aber, dass mehr Menschen wegen der Variante sterben, da diese sich schneller übertrage.