Hilfsorganisationen lehnen Bezahlkarte für Flüchtlinge ab
Asylwerber wären ohne Bargeld von einigen Bereichen ausgeschlossen, argumentierte Parr: "Das ist eine Bevormundung und auch eine Einschränkung der Selbstständigkeit, die darüber hinaus auch die Integration in unsere Gesellschaft mindert." Zudem wäre Bargeld für viele Bereiche des öffentlichen Lebens "unabdinglich" wie bei Schulausflügen oder Einkäufen auf Flohmärkten oder in kleineren Geschäften.
Nicht nachvollziehen kann Parr das Argument, dass damit Überweisungen in Heimatländer unterbunden würden. Schließlich sei die Summe der erhaltenen Leistungen viel zu gering. In die gleiche Kerbe schlug auch Moser. Die Beträge seien so gering, dass Asylwerber überhaupt nichts nach Hause schicken könnten. Moser sah in der Debatte eine "rein parteipolitisch motivierte Strategie".
Karner hatte ausgehend von den Plänen einer Bezahlkarte für Flüchtlinge in Deutschland auch die Diskussion in Österreich eröffnet. Dem Innenminister schwebt hierzulande ebenfalls ein Prozedere vor, das den Zugang zu Barleistungen einschränkt. Unterstützung kam dafür etwa aus schwarz geführten Ländern wie Nieder- und Oberösterreich sowie Tirol. Die roten Länder zeigen sich ablehnend.
Zusammenfassung
- Die von Innenminister Gerhard Karner vorgeschlagene Bezahlkarte für Asylwerber stößt bei Hilfsorganisationen auf Ablehnung.
- Anna Parr von der Caritas und Maria Katharina Moser von der Diakonie kritisieren die Karte als stigmatisierend und diskriminierend und argumentieren, dass sie die Integration von Asylwerbern in die Gesellschaft beeinträchtigen würde.
- Die Debatte um die Bezahlkarte wird als parteipolitisch motivierte Strategie gesehen, wobei Unterstützung aus schwarz geführten Ländern wie Nieder- und Oberösterreich sowie Tirol kommt, während die roten Länder den Vorschlag ablehnen.