Hamas: Zwölf Tote bei Angriff auf Flüchtlingscamp in Gaza
Der Angriff habe ein Zelt für Vertriebene in der Küstenregion Al-Mawasi westlich der Stadt Khan Younis getroffen, hieß es von der Hamas. In Al-Mawasi leben derzeit tausende Palästinenser, die durch den seit fast sechs Monaten andauernden Krieg aus ihrer Heimat vertrieben wurden und dort in behelfsmäßigen Zelten untergekommen sind. Viele von ihnen waren aus dem Gebiet um das Al-Schifa-Krankenhaus in der Stadt Gaza geflohen, das von der israelischen Armee angegriffen wurde.
Laut Hamas seien mindestens zwölf Menschen getötet worden. Israel prüft den Angriff. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen
Auch das Nasser-Krankenhaus in Chan Junis befindet sich Augenzeugen zufolge unter Beschuss. Zeugen berichteten AFP am Dienstag, dass Schüsse auf das weitläufige Gelände abgefeuert worden seien, das Gebäude aber noch nicht gestürmt wurde. Das Krankenhaus beherbergt den Angaben zufolge Tausende Vertriebene.
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Hamas-Geisel offenbar tot
Bei dem beispiellosen Großangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober sind nach israelischen Angaben etwa 1.160 Menschen getötet sowie 253 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt worden. 130 Geiseln sind nach israelischen Angaben noch immer im Gazastreifen, 34 von ihnen sind mutmaßlich tot. Darunter befand sich auch der zweifache Familienvater Uriel Baruch, der vom Supernova-Musikfestival entführt worden war. Er sei nun tot, erklärten zwei Gruppen, die Familien von Geiseln vertreten, am Dienstag.
Die israelische Armee habe seiner Familie mitgeteilt, dass sein Leichnam im Gazastreifen festgehalten werde, erklärte die Organisation Tikva Forum. Eine andere Gruppe, das Forum der Geiseln und vermissten Familien, bestätigte, dass Baruch getötet wurde und beschrieb den Vater eines fünf und eines acht Jahre alten Kindes als "fröhlichen Menschen, der das Leben liebte und gerne Spaß hatte". Baruchs Leichnam werde "immer noch von der Hamas festgehalten", hieß es in der Erklärung weiter.
Am Dienstag bestätigte die israelische Armee den Tod eines hochrangigen Anführers der Hamas. Marwan Issa, die "Nummer zwei" der Essedin-al-Kassam-Brigaden sei bei einem Angriff der israelischen Luftwaffe im Gazastreifen vor zwei Wochen getötet worden, erklärte Armeesprecher Daniel Hagari vor Journalisten. Issa sei "einer der Organisatoren des Massakers vom 7. Oktober" gewesen, sagte Hagari weiter. Es handelt sich um den höchstrangigen Hamas-Vertreter, der seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der Hamas getötet wurde.
Als Reaktion auf den Angriff geht Israel seither massiv militärisch im Gazastreifen vor, erklärtes Ziel ist die Zerschlagung der Hamas. Nach Hamas-Angaben, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden in dem Palästinensergebiet seitdem mehr als 32.300 Menschen getötet.
Zusammenfassung
- Bei einem Luftangriff auf ein Flüchtlingslager im Gazastreifen wurden mindestens zwölf Menschen, darunter Kinder, getötet.
- Nach einem Großangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober mit ca. 1.160 Toten und 253 entführten Geiseln, geht Israel militärisch gegen die Hamas vor.
- Die israelische Armee bestätigte den Tod von Marwan Issa, einem hochrangigen Anführer der Hamas, der am 7. Oktober ein Massaker mitorganisierte.