Hamas-Geiseln: "Wir können nur beten und hoffen"
Von 13 bis 18 Uhr stand auf dem Wiener Judenplatz ein leerer "Schabbat-Tisch". Die Installation wird im Rahmen der israelischen Initiative "Hostages and Missing Families Forum - Bring them home now" durchgeführt.
Die Tante von Bar Kuperstein, einer israelischen Geisel in der Hand der Hamas, schilderte, wie es der Familie derzeit geht. "Wir können kaum verarbeiten, was sie uns angetan haben. Sie haben ganze Dörfer in Israel abgeschlachtet", sagte sie im PULS 24 Interview.
"Wir wissen nicht, wie es ihm geht. Wo er ist, was er isst, was er trinkt. Wir können nur beten und hoffen, dass er zurückkommt", sagte sie. "Die ganze Welt muss alles dafür tun, dass sie zurückkommen".
"Wir geben die Hoffnung keine Minute auf"
Nach Schicksalsschlägen hat Bar sich um die Familie gekümmert, erzählt sie. "Er hat auch als Security gearbeitet, um Geld zu verdienen. Es geht der Familie sehr sehr schlecht".
Doch sie glaubt noch daran, dass Bar und die anderen Geiseln gesund zurückkehren können: "Wir geben die Hoffnung keine Minute auf".
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"Das große Leid ihrer Familien"
Bereits vergangene Woche war vor dem Tel Aviv Museum eine Schabbat-Tafel mit 222 leeren Sesseln aufgestellt. Die Installation wird laut einer Aussendung vom Freitag von "zivilgesellschaftlichen Akteuren der jüdischen Gemeinde Wiens" organisiert, in Kooperation mit dem internationalen Netzwerk "Hostages and Missing Families Forum", das sich 24 Stunden nach dem Überfall der Hamas in Israel gegründet hat.
Immanuel Turkof, Organisator der österreichischen "Bring them home now"-Initiative, zur Absicht der Aktion: "Die leeren Sessel an den Schabbat-Tischen stehen dabei für das große Leid ihrer Familien, Freundinnen und Freunde. Zu Schabbat findet sich jede Woche die gesamte Familie zusammen, um miteinander zu essen und den Ruhetag zu beginnen. Wir hoffen von ganzem Herzen, dass der gemeinsame Shabbat für die vielen zerrissenen Familien bald wieder möglich ist."
Auch der Schriftsteller und Historiker Doron Rabinovici unterstützt die Aktion: "'Schabbat Schalom', so lautet der Gruß, mit dem wir, Jüdinnen und Juden, einander freitags begrüßen. 'Einen friedlichen Schabbat' wünschen wir einander, doch den gibt es für uns nicht, solange die 222 Geiseln ihn nicht mit uns begehen können und am Schabbat-Tisch fehlen."
Zusammenfassung
- Eine Installation in der Wiener Innenstadt macht am Freitag auf die 222 von der palästinensischen Terrororganisation Hamas verschleppten Geiseln aufmerksam.
- "Die Menschen müssen doch ein Herz haben. Ich bitte alle um Hilfe", sagte die Tante einer Geisel im PULS 24 Interview.
- "Wir können nur beten und hoffen, dass er zurückkommt", sagte sie. "Die ganze Welt muss alles dafür tun, dass sie zurückkommen"