Yudin: Unmöglich, mit Putin-Russland Frieden zu schließen
Es sei "unmöglich mit Russland Frieden zu schließen, wenn Putin an der Macht ist. Das steht nicht zur Debatte", meint der russische Politikwissenschafter Greg Yudin im Interview mit PULS 24 Reporter Paul Batruel. Der "Krieg sei für Russland existenziell", da die Putin nahestehenden Regierungsmitglieder "vor einer großen Machtverteilung der globalen Ordnung" bzw. der Schwächung durch die USA Angst hätten . "Sie haben alles auf eine Karte gesetzt. Es gibt keinen Weg zurück", meint Yudin weiter.
Teilmobilmachung großer Schock für Menschen
In der russischen Bevölkerung herrsche derzeit "viel Verunsicherung. Und viel Angst". Zeigte man sich anfangs verwirrt, dass der Krieg nicht nach wenigen Monaten vorbei war, habe nachher "die Teilmobilmachung einen großen Schock in der Gesellschaft ausgelöst, der immer noch anhält". "Einige verlassen das Land, Andere tauchen unter. Andere wiederum werden mobilisiert." Eine allgemeine Haltung habe sich aber noch nicht entwickeln können, meint Yudin.
Zwar gebe es "genug Protestpotential in Russland", die Leute seien auch "bereit alles zu tun, was nötig ist", doch sind "keine Gelegenheiten zu sehen". Sollte es sie jedoch geben, geht Yudin von einer "kollektiven Widerstandsbewegung" aus. Derzeit würden sich nur "einzelne mutige Personen" erheben, die dann ins Gefängnis müssen.
Nuklearwaffen "große Gefahr"
Für Yudin, der bereits im April im PULS 24 Interview über die Lage in Russland sprach, bleibt der Einsatz von russischen Nuklearwaffen "eine große Gefahr". Diese sei besonders aufgrund der Rückschläge der russischen Armee spürbar. "Jetzt scheint eine militärische Niederlage immer näher zu rücken. Deshalb werden Atomwaffen vermehrt diskutiert", so Yudin. "Aufgeben" sei aber keine Lösung, "das würde die Lage noch gefährlicher machen".
Vielmehr müsse man der russischen Bevölkerung und politischen Elite, "die noch nicht ihren Verstand verloren haben" zeigen, "dass sie diesen Krieg verlieren werden. Es kann nicht verhindert werden."
Zusammenfassung
- Der russische Politikwissenschafter Greg Yudin meint im PULS 24 Interview, dass mit Putin und seinen Leuten kein Friede zu machen sei.
- Die Teilmobilmachung habe zu einem "großen Schock in der Bevölkerung geführt.