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Gleichstellung von Frauen erst in 131 Jahren, Österreich stürzt ab

Österreich ist in der vom Weltwirtschaftsforum (WEF) herausgegeben globalen Rangliste der Gleichstellung zwischen Männern und Frauen auf Rang 47 unter 146 Ländern abgestürzt.

Österreich hat sich also, was die Gleichstellung von Frauen angeht, gegenüber 2022 um 26 Plätze verschlechtert. Zurückzuführen ist das unter anderem auf den Bereich Politik, wo der gesunkene Anteil an Ministerinnen ins Gewicht fiel. Einberechnet werden zudem auch Frauen als Staatsoberhäupter sowie ihr Anteil im Parlament. Leichte Verbesserungen wurden dagegen bei der Geschlechtergleichstellung in den Bereichen Wirtschaft, Gesundheit und Bildung festgestellt.

RanglisteAPA

Auf dem ersten Platz landete erneut Island, gefolgt von Norwegen, Finnland, Neuseeland und Schweden. Die Plätze sechs bis zehn belegten Deutschland, Nicaragua, Namibia, Litauen und Belgien. Ein Drittel der europäischen Länder rangiert unter den 20 besten Plätzen. Schlusslichter innerhalb Europas sind Ungarn, Tschechien und Zypern.

Österreich liegt innerhalb Europas nur im hinteren Mittelfeld und auf 22. Stelle der 36 untersuchten Länder nach Serbien, Frankreich und Luxemburg. Am meisten verbessert hat sich die Situation gegenüber dem Vorjahr in Estland (Rang 22), Norwegen und Slowenien, das sich um zehn Plätze verbesserte und nun Rang 29 besetzt. Die deutlichsten Verschlechterungen attestierte das Weltwirtschaftsforum Österreich, Frankreich (Rang 40) und Bulgarien (65).

Gleichstellung dauert noch 131 Jahre

Global gesehen verringerte sich der Abstand zwischen den Geschlechtern im vergangenen Jahr nur minimal. Sollte sich die Welt weiterhin so langsam in Richtung Gleichstellung bewegen, werde sich die Lücke zwischen Frauen und Männern erst in 131 Jahren schließen, berechnete das WEF.

Die SPÖ reagierte auf den Global Gender Gap-Bericht am Mittwoch mit Kritik an der Regierung. Die Verschlechterung um 26 Plätze sei "ein Armutszeugnis für diese Bundesregierung", kritisierte die SPÖ-Frauenvorsitzende Eva-Maria Holzleitner und warf Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP) fehlende wirksame Initiativen in Sachen Gleichstellungspolitik vor. Wichtige Schrauben, um in Sachen Gleichstellungspolitik voranzukommen, seien Lohntransparenz, verpflichtende Karenz für beide Elternteile und ein Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung.

ribbon Zusammenfassung
  • Österreich ist in der vom Weltwirtschaftsforum (WEF) herausgegeben globalen Rangliste der Gleichstellung zwischen Männern und Frauen auf Rang 47 unter 146 Ländern abgestürzt.
  • Sollte sich die Welt weiterhin so langsam in Richtung Gleichstellung bewegen, werde sich die Lücke zwischen Frauen und Männern erst in 131 Jahren schließen, berechnete das WEF.