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General wird als "Übergangspräsident" Gabuns vereidigt

Nach dem Militärputsch im westafrikanischen Gabun soll General Brice Oligui Nguema am Montag vor dem Verfassungsgericht des Landes als "Übergangspräsident" vereidigt werden. Außerdem werde Oligui schrittweise die "Übergangsinstitutionen" einsetzen, sagte Oberst Ulrich Manfoumbi am Donnerstag im Staatsfernsehen. Die Afrikanische Union (AU) suspendierte unterdessen die Mitgliedschaft des zentralafrikanischen Landes.

Manfoumbi ist der Sprecher des Komitees für den Übergang und die Wiederherstellung der Institutionen (CTRI), in dem die Oberbefehlshaber der Armee zusammengeschlossen sind. Oligui wolle allen Kreditgebern, Partnern der Entwicklungszusammenarbeit und Gläubigern des Staates versichern, dass "alle Vorkehrungen getroffen werden, um sicherzustellen, dass die Verpflichtungen unseres Landes" sowohl im In- als auch im Ausland "eingehalten werden", sagte Manfoumbi weiter.

Man verurteile die Machtübernahme des Militärs, das den Präsidenten Ali Bongo abgesetzt habe, auf das Stärkste, teilte der AU-Friedens- und Sicherheitsrat am Donnerstagabend mit. Die Teilnahme Gabuns an allen Aktivitäten der AU und ihrer Institutionen sei ab sofort bis zur Wiederherstellung der verfassungsmäßigen Ordnung in dem Land ausgesetzt. Die AU hatte erst vor wenigen Wochen auch die Mitgliedschaft des Niger ausgesetzt, nachdem das Militär dort Ende Juli die Macht übernommen hatte. Auch Burkina Faso, Mali, Guinea und der Sudan sind seit Putschen in diesen Ländern suspendiert.

In dem zentralafrikanischen Land war es am Mittwochmorgen zu einem Militärputsch gegen den langjährigen Präsidenten Ali Bongo Ondimba gekommen. Kurz zuvor hatte die nationale Wahlbehörde Bongo zum Sieger der von Betrugsvorwürfen überschatteten Wahlen erklärt. Jetzt fordert das Oppositionsbündnis Alternance 2023 die Putschisten auf, seinen "Sieg" anzuerkennen. Bündnis-Sprecher Mike Jocktane forderte die Armee am Donnerstag auf, die Wiederaufnahme der Auszählung der Wahlergebnisse zu überwachen, damit der Sieg des Oppositionskandidaten Albert Ondo Ossa offiziell bestätigt werden könne.

Alternance 2023 rief die Verteidigungs- und Sicherheitskräfte zudem zu Gesprächen auf, "um in einem patriotischen und verantwortungsvollen Rahmen die Situation zu bewerten und unter Gabunern die beste Lösung zu finden". Damit solle es dem Land ermöglicht werden, "gestärkt aus dieser Situation hervorzugehen". Die Sicherheits- und Verteidigungskräfte seien vor jedem Wahllokal präsent gewesen und hätten über den Transport der Urnen gewacht, sagte Jocktane. Sie seien "die ersten Zeugen des klaren Siegs von Professor Albert Ondo Ossa".

ribbon Zusammenfassung
  • Nach dem Militärputsch im westafrikanischen Gabun soll General Brice Oligui Nguema am Montag vor dem Verfassungsgericht des Landes als "Übergangspräsident" vereidigt werden.
  • Außerdem werde Oligui schrittweise die "Übergangsinstitutionen" einsetzen, sagte Oberst Ulrich Manfoumbi am Donnerstag im Staatsfernsehen.
  • Die Afrikanische Union (AU) suspendierte unterdessen die Mitgliedschaft des zentralafrikanischen Landes.