Gefangenenaustausch zwischen Aserbaidschan und Armenien
Armenien hatte Aserbaidschan in der Vergangenheit immer wieder vorgeworfen, den Gefangenenaustausch zu verzögern. Die beiden Ex-Sowjetrepubliken kämpfen seit Jahrzehnten immer wieder um Berg-Karabach. In dem neuen Krieg, der am 27. September begonnen hatte und bis 9. November dauerte, holte sich das islamisch geprägte Aserbaidschan weite Teile des Anfang der 1990er verlorenen Gebiets zurück. Das Land wurde von seinem "Bruderstaat" Türkei unterstützt. Als Schutzmacht des christlichen Armeniens gilt Russland, das 2.000 Friedenssoldaten zur Überwachung der Waffenruhe in die Region geschickt hat.
Insgesamt starben auf beiden Seiten während der Kämpfe mehr als 4.600 Menschen. Armeniens Premierminister Nikol Paschinjan kündigte eine dreitägige Staatstrauer ab Samstag für seine getöteten Landsleute an.
Am Freitag war es zum Bruch der Waffenruhe gekommen: An einem Militärposten der Karabach-Armee im Süden der Region wurden bei einer Schießerei mehrere Menschen verletzt und getötet. Armenien und Aserbaidschan beschuldigten sich gegenseitig für die erneute Eskalation. Angaben des russischen Verteidigungsministeriums zufolge kam es danach aber nicht zu weiteren Verstößen.
Zusammenfassung
- Gut einen Monat nach dem Ende der Kämpfe in der Südkaukasusregion Berg-Karabach hat aserbaidschanischen Angaben zufolge der Gefangenenaustausch mit Armenien begonnen.
- Wie viele Gefangene insgesamt ausgetauscht wurden, wurde zunächst nicht mitgeteilt.
- Insgesamt starben auf beiden Seiten während der Kämpfe mehr als 4.600 Menschen.
- Armenien und Aserbaidschan beschuldigten sich gegenseitig für die erneute Eskalation.