Für Sachslehner arbeitet "'Exxpress' sauberer als 'Falter'"
Bei "Beide Seiten Live" diskutierten am Donnerstagabend ÖVP-Politikerin und "Exxpress"-Kolumnistin Laura Sachslehner mit dem Medienmanager Hans Mahr unter anderem über Medienpolitik.
Während Sachslehner der Meinung ist, dass "wenn wir sparen müssen, dann müssen alle den Gürtel enger schnallen, das betrifft auch den ORF", hält Mahr die bisher kolportierten Pläne der FPÖ-ÖVP-Verhandler für "gefährlich". Die FPÖ will den ORF-Beitrag abschaffen und den öffentlich-rechtlichen Rundfunk künftig aus dem Bundesbudget finanzieren. Man sehe in Ungarn und der Slowakei, "wie sich das auswirken kann", so Mahr.
Für Sachslehner steht der ORF unter einem großen politischen Einfluss, allerdings "wem der ORF gerade nahesteht, das liegt immer im Auge des Betrachters". Nur wenige Menschen hätten Verständnis für die Haushaltsabgabe.
Mahr warnt davor, dass eine Finanzierung aus dem Budget "natürlich eine politiknähere Finanzierung" sei. Er fragt sich: "Geben wir jetzt Geld aus, dass jemand eine politische Richtung vertreten kann?"
"Scheißblatt"
Angesprochen auf die Aussage vom Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp, dass der "Standard" ein "Scheißblatt" sei und man ihm die Presseförderung streichen sollte, erklärt Sachslehner, dass die FPÖ "manchmal in ihrer Tonalität den Bogen überspannt, wie auch in diesem Fall". Die Unabhängigkeit der Medien sei ein "unfassbar hohes Gut". Das müsse die ÖVP in den Verhandlungen auch wahren.
Und was soll gefördert werden?
Darüber entbrennt eine scharfe Diskussion zwischen Sachslehner und Mahr. Die ÖVP-Politikerin meint: "Nicht alles, was rechts der Mitte ist, ist extremistisch."
Sachslehner ist der Meinung, es werde "mit zweierlei Maß gemessen bei Medien links und rechts der Mitte". In ihrem Publizistikstudium habe sie die Trennung von Bericht und Kommentar gelernt. "Und dann schlagen Sie den 'Falter' auf und sagen mir, wo ist da die saubere Trennung? Sollte dem 'Falter' die Presseförderung gestrichen werden?" Sie selbst beantwortet die Frage mit Nein. Eine Leseempfehlung gebe sie dem "Falter" aber nicht.
"Es gibt Medien rechts der Mitte, die wesentlich sauberer arbeiten als der 'Falter' und die keine Presseförderung erhalten." Mahr fragt nach einem Beispiel. "Der 'Exxpress'", antwortet die "Exxpress"-Kolumnistin.
"Falter"-Chefredakteur Florian Klenk kommentierte die Aussage via Instagram nur mit einem "Holy Jesus".
Den "Exxpress" nennt Mahr wiederum "rechtsextrem", worauf Sachslehner entgegnet: "Jetzt wird es absurd". Mahr bleibt dabei: "Ja, es ist ein sehr extremistisches Programm."
Zumindest auf einen Punkt können sich Sachslehner und Mahr einigen. "Die politische Richtung sollte nie ausschlaggebend sein", welches Medium eine Förderung bekommt.
Zusammenfassung
- Die "Exxpress"-Kolumnistin Laura Sachslehner diskutierte mit Medienmanager Hans Mahr über den ORF und extremistische Medien.