Frankreich: Macron warnt vor rechten Herausforderern
Es gibt "ein Tandem, das mit rechtsextremem Gedankengut auf dem Vormarsch ist", sagte Macron am Donnerstag mit Blick auf die rechte Bewerberin Marine Le Pen und den rechtsextremen Kandidaten Éric Zemmour.
Keine Banalisierung
"Ich bekämpfe sie energisch, aber ich banalisiere sie nicht", sagte der Mitte-Politiker bei einem Wahlkampfauftritt in einer Ortschaft an der Atlantikküste.
Jüngste Umfragen sehen den Präsidenten, der für eine zweite Amtszeit kandidiert, zwar im ersten Wahlgang weiter mit 28 bis 28,5 Prozent vor seiner Hauptherausforderin Le Pen mit 20 bis 21 Prozent. Allerdings hat Le Pen in den letzten Wochen beständig an Unterstützung hinzugewonnen und den Abstand zu Macron reduziert, der zuletzt leicht an Rückhalt einbüßte. Angesichts seiner diplomatischen Bemühungen im Ukraine-Krieg engagierte er sich erst spät und in begrenztem Umfang im Wahlkampf.
Umfragen: Stichwahlduell knapp
Für die Stichwahl wird es für Macron im Duell mit Le Pen nach einer Elabe-Umfrage vom Mittwoch immer knapper. 52,5 Prozent würden demnach für Macron und 47,5 Prozent für Le Pen stimmen, noch nie während des Wahlkampfs lagen die beiden derart dicht beieinander.
Der extrem rechte Kandidat Zemmour, der kurzzeitig sogar auf Platz zwei in manchen Umfragen emporschoss, verliert unterdessen zusehends an Rückhalt und rangiert in Umfragen bei rund zehn Prozent. Während der bereits mehrfach wegen rassistischer Äußerungen verurteilte Publizist mit immer radikaleren Ideen versucht, auf sich aufmerksam zu machen, präsentiert Le Pen sich seit geraumer Zeit bewusst gemäßigt. Vor dem Hintergrund warnte Macron vor einem Banalisieren seiner Konkurrentin, deren Partei Rassemblement National (Nationale Versammlung) bis 2018 Front National (Nationale Front) hieß. "Ich habe die Front National niemals banalisiert", sagte er.
Zusammenfassung
- Zehn Tage vor Start der Präsidentschaftswahl in Frankreich hat Amtsinhaber Emmanuel Macron vor einem Erstarken seiner rechtsextremen Herausforderer gewarnt.
- Es gibt "ein Tandem, das mit rechtsextremem Gedankengut auf dem Vormarsch ist", sagte Macron am Donnerstag mit Blick auf die rechte Bewerberin Marine Le Pen und den rechtsextremen Kandidaten Éric Zemmour.