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Forscher laut USA nicht wegen Trump-Kritik abgewiesen

21. März 2025 · Lesedauer 2 min

Die US-Behörden haben bestritten, einem französischen Forscher wegen Trump-kritischer Nachrichten die Einreise verwehrt zu haben. Laut Heimatschutzministerium fanden sich auf seinem Gerät vertrauliche Informationen des Los Alamos National Laboratory. Der Forscher habe gegen eine Vertraulichkeitsvereinbarung verstoßen. Er wurde zurück nach Europa geschickt. Die französische Akademie der Wissenschaften kritisierte dies als Angriff auf die Meinungs- und Reisefreiheit.

"Jegliche Behauptung, wonach die Zurückweisung auf politischen Einstellungen beruhte, ist eklatant falsch", erklärte das US-Heimatschutzministerium am Freitag gegenüber AFP. Vielmehr seien auf einem elektronischen Gerät des Wissenschaftlers "vertrauliche Informationen" der für seine Atomforschung bekannten US-Forschungseinrichtung Los Alamos National Laboratory gefunden worden.

Der Forscher habe damit gegen eine Vertraulichkeitsvereinbarung verstoßen, erklärte das Ministerium. Er habe eingeräumt, die Informationen "ohne Erlaubnis mitgenommen" und versucht zu haben, dies zu "verbergen".

Das Los Alamos National Laboratory im US-Staat New Mexico war im Zweiten Weltkrieg unter Leitung von Robert Oppenheimer gegründet worden, um die Atombombe zu entwickeln. Beschrieben wird das unter anderem in dem Oscar-gekrönten Blockbuster "Oppenheimer" von Regisseur Christopher Nolan. Es ist bis heute eine wichtige Forschungseinrichtung im Bereich von Atomwaffen und atomarer Abschreckung.

Der Fall des abgewiesenen französischen Forschers hatte in den vergangenen Tagen für Schlagzeilen gesorgt. Der Raumfahrtwissenschafter hatte Anfang März für das nationale Forschungsinstitut CNRS zu einer Tagung in der texanischen Großstadt Houston reisen wollen. Bei seiner Ankunft in den USA geriet er in eine Kontrolle, dabei wurden auch sein privates Mobiltelefon und sein Dienst-Laptop untersucht.

Nach Angaben des französischen Forschungsministers Philippe Baptiste wurde dem Mann dann die Einreise verwehrt, "weil das Telefon dieses Wissenschafters Schriftwechsel mit Kollegen und Freunden enthielt, in denen er eine persönliche Meinung über die Politik der Trump-Regierung im Bereich der Wissenschaft ausdrückte". Diplomatischen Kreisen zufolge warfen die US-Behörden dem Mann vor, dass dies "Hass auf Trump zum Ausdruck bringen und als Terrorismus eingestuft" werden könne.

Wissenschafter zurück nach Europa geschickt

Der Forscher wurde schließlich zurück nach Europa geschickt. Die französische Akademie der Wissenschaften verurteilte am Freitag eine "autoritäre Entwicklung" und einen "schweren Angriff auf die grundlegenden Freiheiten der Wissenschaft, insbesondere die Meinungsfreiheit und Reisefreiheit".

Seit seiner Rückkehr ins Weiße Haus hat US-Präsident Trump mit Ankündigungen wie drastischen Budgetkürzungen und einer Zensur subventionierter Forschungsbereiche wiederholt die Wissenschaftsgemeinschaft erschüttert.

Zusammenfassung
  • Die US-Behörden haben einem französischen Forscher die Einreise verweigert, nachdem auf seinem Gerät vertrauliche Informationen des Los Alamos National Laboratory entdeckt wurden.
  • Der Forscher wurde nach Europa zurückgeschickt, was von der französischen Akademie der Wissenschaften als Angriff auf die Meinungs- und Reisefreiheit kritisiert wurde.
  • US-Präsident Trumps wissenschaftsfeindliche Politik hat wiederholt für Unruhe in der Wissenschaftsgemeinschaft gesorgt.