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Fonds Zukunft Österreich schüttet womöglich letztmals aus

Aus dem "Fonds Zukunft Österreich" (FZÖ) fließen im nächsten Jahr 140 Millionen Euro in die Forschung - allerdings zum vorerst letzten Mal. Für die Fortführung bzw. den Ausbau der für diverse Initiativen im Bereich der Spitzenforschung oder Technologieentwicklung zentralen Geldquelle über 2025 hinaus sprachen sich zuletzt zahlreiche Institutionen aus. Der Fonds habe sich als "bedeutendes Finanzierungsinstrument" etabliert, wird Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP) zitiert.

In einer gemeinsamen Mitteilung der drei mit den Forschungs- und Wissenschaftsagenden betrauten Ministerien - das sind neben Kochers Ressort, das Bildungs- und das Klimaschutzministerium - wird betont, dass eine Verlängerung "mittels Novelle des FTE-Nationalstiftungsgesetzes möglich" wäre. In diesem Sinne würde "eine rasche Entscheidung" zugunsten dieses für Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) "neben den dreijährigen FTI-Pakten wichtigsten Instruments zur Förderung von Forschung" einen wichtigen Impuls bringen. Auch Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) sieht in dem Fonds "eine wichtige Stütze für den Innovationsstandort Österreich".

Der FZÖ habe sich "seit seiner Gründung als bedeutendes Finanzierungsinstrument für wichtige strategische Zukunftsfelder und -technologien etabliert", so die Ressorts, die klarstellen, dass nach den Ausschüttungen in der Höhe von jeweils 140 Mio. Euro ab 2022 nun im kommenden Jahr "die letzte Möglichkeit zur Schwerpunktsetzung und Förderung durch den Fonds" anstehe. Mit den Mitteln leiste man einen Beitrag, um "Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, Arbeitsplätze zu erhalten und den wirtschaftlichen Wohlstand zu sichern".

Erst kürzlich hatten sich Vertreterinnen und Vertreter von elf österreichischen Forschungseinrichtungen und Förderagenturen dafür stark gemacht, den Fördertopf für u.a. kooperative und innovative Projekte "bei ausreichender Dotierung weiterzuentwickeln". Im Sommer machte sich bereits die Österreichische Forschungsgemeinschaft (ÖFG) in einem Positionspapier für "die Verstetigung und Erhöhung" des FZÖ "auf zumindest 200 Mio. Euro jährlich" stark.

Basis für die Mittelvergabe sind einerseits die forschungspolitischen Schwerpunkte der Bundesregierung und andererseits die Empfehlungen des Rats für Forschung, Wissenschaft, Innovation und Technologieentwicklung (FORWIT). Auch dieser plädierte vor wenigen Monaten ebenso wie die Industriellenvereinigung (IV) für die Fortführung bis 2030 und eine Dotation von alljährlich 200 Mio. Euro.

Bei den Schwerpunkten für das kommende Jahr bediene man nun drei Säulen: Im Rahmen von Vorhaben zur Stärkung der "Wettbewerbsfähigkeit des Wissenschafts-, Forschungs- und Wirtschaftsstandorts Österreich", werden 60 Mio. in Quantentechnologie, Künstliche Intelligenz (KI), die Lebenswissenschaften und neuartige Materialienentwicklung fließen. 55 Millionen sind für die "Beteiligung an europäischen Leuchtturm-Initiativen sowie die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft" vorgesehen, 25 Mio. sollen in die Entwicklung von Talenten und des Fachkräftenachwuchses fließen.

(S E R V I C E - Informationen zum FZÖ: https://go.apa.at/nMjErqcr)

ribbon Zusammenfassung
  • Der 'Fonds Zukunft Österreich' schüttet 2025 letztmals 140 Millionen Euro für die Forschung aus, ein entscheidendes Instrument für Spitzenforschung und Technologieentwicklung.
  • Für 2025 sind 60 Millionen Euro für Quantentechnologie, Künstliche Intelligenz und Lebenswissenschaften vorgesehen, während 55 Millionen Euro in europäische Leuchtturm-Initiativen fließen.
  • Vertreter von Forschungseinrichtungen fordern eine Erhöhung der jährlichen Dotierung des Fonds auf 200 Millionen Euro, um den Innovationsstandort Österreich zu stärken.