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EU-Wahl: Reinhold Lopatka soll als ÖVP-Spitzenkandidat fix sein

Die ÖVP wird in den kommenden Tagen ihre Kandidaten für die EU-Wahl präsentieren. Offenbar fix sein dürfte, dass der frühere Staatssekretär und außenpolitische Sprecher der ÖVP, Reinhold Lopatka, als Spitzenkandidat ins Rennen geht.

Offiziell wollte sich die Bundespartei am Samstag nicht auf einen Termin für die Bekanntgabe festlegen. Diese erfolge Mitte Jänner, hieß es gegenüber der APA. Schon am Montag könnte es soweit sein, da tagt am Vormittag der Bundesparteivorstand.

Dass die Entscheidung über die Spitzenkandidatur schon gefallen ist, hatte Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) am Donnerstag in der "ZiB 2" bestätigt. Mehr wollte er auch am Wochenende nicht preisgeben. Es gebe noch Gespräche in der Partei und man werde "es rechtzeitig bekanntgeben", so Nehammer am Samstag am Rande des Landesparteitags der ÖVP Burgenland.

Angelika Winzig hat gute Chancen

Die weiteren Listenplätze hinter dem als gesetzt geltenden 63-jährigen Steirer Lopatka dürften am Montag in den Parteigremien festgelegt werden. Gute Chancen auf den zweiten Listenplatz hat offenbar die derzeitige ÖVP-Delegationsleiterin im Europaparlament, die oberösterreichische Wirtschaftsbündlerin Angelika Winzig. Spekuliert worden war zuletzt über eine mögliche Kandidatur einer Quereinsteigerin, wie der ORF-Moderatorin Vera Russwurm oder der Ex-"ZiB"-Moderatorin und früheren Direktorin des Jüdischen Museums, Danielle Spera. Laut mehreren Medienberichten vom Wochenende dürften beide als mögliche Kandidatinnen wieder vom Tisch sein.

Auf dem sicheren vierten Platz soll die Tiroler Landtagsvizepräsidentin Sophia Kircher kandidieren, berichtete die "Tiroler Tageszeitung" (Online) am Samstagnachmittag. Die 29-jährige Obfrau der Jungen ÖVP in Tirol soll demnach als Westachsen-Kandidatin von den Bundesländern Tirol, Vorarlberg und Salzburg ins Rennen geschickt werden. Die bisherige Tiroler EU-Parlamentarierin Barbara Thaler kandidiert nicht mehr, sie ist seit November Präsidentin der Tiroler Wirtschaftskammer.

Derzeit ist die ÖVP mit sieben Abgeordneten im EU-Parlament vertreten. Der bekannteste davon, der Vizepräsident des EU-Parlaments, Othmar Karas, tritt wegen Differenzen mit der Parteiführung nicht mehr an. Neben Karas und Winzig sitzen für die ÖVP noch die beiden Niederösterreicher Lukas Mandl und Alexander Bernhuber, die Tirolerin Barbara Thaler, der Burgenländer Christian Sagartz sowie seit kurzem der frühere TV-Moderator Wolfram Pirchner, der für Simone Schmiedtbauer nach deren Wechsel in die steirische Landesregierung nachrückte, im EU-Parlament. Den Umfragen zufolge dürften sich für die ÖVP bei der EU-Wahl im Juni nicht erneut sieben Mandate ausgehen.

Die Grünen suchen noch

Von den anderen Parteien haben bisher SPÖ und FPÖ ihre Kandidatenlisten fixiert. Beide Parteien setzen erneut auf ihre Spitzenkandidaten von der letzten EU-Wahl: Andreas Schieder (SPÖ) bzw. Harald Vilimsky (FPÖ). Bei den NEOS läuft derzeit eine öffentliche Vorwahl, Ende Jänner wird die Liste beschlossen. Beste Aussichten auf die Spitzenkandidatur hat der Nationalratsabgeordnete Helmut Brandstätter. Die Grünen sind noch auf der Suche nach einem Spitzenkandidaten.

ribbon Zusammenfassung
  • Die ÖVP wird in den kommenden Tagen ihre Kandidaten für die EU-Wahl präsentieren.
  • Offenbar fix sein dürfte, dass der frühere Staatssekretär und außenpolitische Sprecher der ÖVP, Reinhold Lopatka, als Spitzenkandidat ins Rennen geht.
  • Gute Chancen auf den zweiten Listenplatz hat offenbar die derzeitige ÖVP-Delegationsleiterin im Europaparlament, die oberösterreichische Wirtschaftsbündlerin Angelika Winzig.
  • Derzeit ist die ÖVP mit sieben Abgeordneten im EU-Parlament vertreten.