EU ruft Serbien und Kosovo vor Spitzentreffen zur Deeskalation auf
EU-Kommissionssprecherin Nabila Massrali appellierte am Sonntag an führende Politiker beider Länder, "gegenseitige Feindseligkeiten und gefährliche Äußerungen" einzustellen und "verantwortungsvoll" zu handeln.
Kurti und Vucic zu Vermittlungsgespräch eingeladen
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat den kosovarischen Ministerpräsidenten Albin Kurti und Serbiens Präsident Aleksandar Vucic für Donnerstag zu einem Vermittlungsgespräch nach Brüssel eingeladen.
Die Einladung der EU war erfolgt, nachdem sich das Kosovo auf Bitten Borrells und der USA bereit erklärt hatte, umstrittene Reiseregeln für Serben zunächst auszusetzen. Diese sehen vor, dass an den Grenzübergängen keine serbischen Personaldokumente mehr anerkannt werden. Stattdessen sollten sich Serben dort zunächst ein provisorisches Dokument ausstellen lassen. Die kosovarischen Behörden begründeten ihr Vorgehen mit einem identischen Vorgehen serbischer Behörden beim Grenzübertritt kosovarischer Bürger.
Die EU versucht seit Jahren, zur Klärung des Verhältnisses zwischen Serbien und dem Kosovo beizutragen. Dieses ist äußerst spannungsgeladen, weil sich das heute fast ausschließlich von Albanern bewohnte, ehemalige serbische Provinz Kosovo nach dem Krieg 1998/99 und Jahren unter UNO-Verwaltung für unabhängig von Serbien erklärt hat. Etwa 100 Lände erkannten die Unabhängigkeit des Kosovo an. Andere, darunter Serbien, Russland, China und fünf EU-Länder, tun das bis heute nicht.
Zusammenfassung
- Wenige Tage vor einem Spitzentreffen hat die Europäische Union Serbien und dem Kosovo zur Deeskalation ihrer Spannungen aufgerufen.
- EU-Kommissionssprecherin Nabila Massrali appellierte am Sonntag an führende Politiker beider Länder, "gegenseitige Feindseligkeiten und gefährliche Äußerungen" einzustellen und "verantwortungsvoll" zu handeln.