Salzburg-Stichwahl: SPÖ-Auinger wird Bürgermeister
In 14 der 119 Salzburger Gemeinden gingen am Sonntagnachmittag die Bürgermeister-Stichwahlen zu Ende.
Hauptaugenmerk lag auf Salzburg Stadt, hier heißt der nächste Bürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ). Bereits in einem ersten Ergebnis war sein Vorsprung so klar, dass er als Bürgermeister feststand.
Auinger gewann mit 62,5 Prozent der Stimmen (inklusive Briefwahl).
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Die Wahlbeteiligung betrug heute 46,8 Prozent, beim ersten Wahlgang vor zwei Wochen waren es noch 54,3 Prozent. Vor fünf Jahren war die Beteiligung in der Stichwahl mit 43,9 Prozent aber noch niedriger.
Auinger freut sich auf Zusammenarbeit
Auinger zeigte sich in einer ersten Ansprache nach der Wahl sichtlich glücklich. "Nach dem Kennenlernen meiner Frau, der Geburt meiner Kinder ist es der schönste Tag in meinem Leben", so der Wahlsieger.
Bei seinem dritten Anlauf wurde er nun Bürgermeister. Die "SPÖ in Salzburg hat extrem zusammengehalten", sagte er.
Video: Auinger nach der Stichwahl im Interview
Im PULS 24 Gespräch fügte er hinzu, dass er immer ein gutes Gefühl gehabt habe. "Es war nicht einfach, die letzten sieben Jahre, wir haben immer wieder Gegenwind gehabt", so Auinger.
Er freue sich auf die Zusammenarbeit mit Dankl, bei den Themen gebe es "breite Mehrheiten".
Dankl wird Vizebürgermeister
Dankl trat neben Auinger ebenfalls vor die Presse und erklärte, es gebe genug zu tun in der Stadt Salzburg. Als KPÖ plus sei man angetreten, um sich für "leistbares Wohnen starkzumachen". Das werde er auch als Vizebürgermeister tun.
Video: Dankl nach der Wahl im Interview
Im PULS 24 Interview sagte Dankl auch, dass sich die Enttäuschung "in Grenzen" halte. Allein die Menge der Stimmen sei eigentlich schon "eine kleine Sensation".
Man habe sich am meisten um die Nicht-Wähler:innen bemüht. In Zukunft erwarte Dankl sich ein "besseres Klima der Kooperation" in der Zusammenarbeit mit Auinger.
Babler sieht "Rückenwind" für Wahlkampf
Nach Auingers Sieg gratulierte auch SPÖ-Parteichef Andreas Babler in Salzburg. Das Ergebnis sei "Rückenwind" für den Bundeswahlkampf, erklärte er im PULS 24 Interview.
Video: Babler gratuliert nach Salzburg-Wahl
Mozartstadt wieder rot
Nach fünf ÖVP-dominierten Jahren wird die Mozartstadt wieder rot: Im 40-köpfigen Gemeinderat haben SPÖ (11) und KPÖ Plus (10) eine dünne Mehrheit.
In der fünfköpfigen Stadtregierung sitzen neben dem neuen Bürgermeister Auinger noch Dankl und ÖVP-Politiker Florian Kreibich als seine beiden Stellvertreter, dazu kommen noch je eine Stadträtin von SPÖ und der grünen Bürgerliste.
Die ÖVP hält künftig acht Sitze im Rathaus, die Bürgerliste fünf, die FPÖ vier, NEOS und Liste SALZ je einen.
Feierlaune bei der SPÖ
Viel zu feiern gab es für die SPÖ am Sonntag aber auch in anderen Gemeinden: SPÖ-Landesvorsitzender David Egger etwa setzte sich in der Stichwahl in Neumarkt am Wallersee durch und löst damit den bisherigen ÖVP-Bürgermeister Adi Rieger ab.
Auch in der Pongauer Bezirkshauptstadt St. Johann wurde die ÖVP entthront: Dort war der schwarze Langzeitbürgermeister und Gemeindeverbandspräsident Günther Mitterer nicht mehr angetreten, im zweiten Wahlgang setzte sich heute überraschend SPÖ-Kandidatin Eveline Huber durch.
Detto in Puch bei Hallein, wo Langzeitbürgermeister Helmut Klose vor die Tür des Rathauses gesetzt wurde, auch hier erhielt mit Barbara Schweitl die SPÖ-Kandidatin den Schlüssel zum Bürgermeister-Büro.
87 der 119 Gemeinden Salzburgs werden künftig von einer ÖVP-Bürgermeisterin oder einem ÖVP-Bürgermeister regiert, um elf weniger als zuletzt. Die SPÖ stellt künftig 23 Ortschefs (plus 6), die FPÖ zwei (plus 1), und in sieben Gemeinden gibt es Bürgermeister von Namens- oder Gemeinschaftslisten.
Gestiegen ist heute auch die Frauenquote: In 14 Gemeinden sitzt ab nun eine Frau im Bürgermeisterbüro, um drei mehr als bisher, die Bürgermeisterinnen-Quote liegt damit bei 11,8 Prozent und damit über dem Österreich-Schnitt von aktuell 10,5 Prozent.
Zusammenfassung
- Das Rennen um den Chefsessel ging in Salzburg Stadt am Sonntag schnell zu Ende.
- Bernhard Auinger (SPÖ) konnte die Stichwahl für sich entscheiden.