Digital-Ausbildung wird forciert
"Es geht darum, die Chancen der Digitalisierung für die Bevölkerung bestmöglich zu nutzen", sagte Tursky bei der Auftakt-Pressekonferenz am Donnerstag. Man wolle bei der digitalen Transformation niemanden zurücklassen und gleichzeitig für mehr BIP-Wachstum und Arbeitsplätze sorgen.
Bei den Zielen gibt man sich ambitioniert: Grundlegende Kompetenzen sollen bis 2030 möglichst alle haben, nicht nur 80 Prozent, wie es die EU vorgibt. Derzeit liegt der Wert in Österreich bei 70 Prozent. Die 80-er Hürde will man schon 2025 nehmen.
Tursky versprach zudem ein standardisiertes österreichisches Kompetenzmodell. Es sollten alle digitalen Bildungseinrichtungen gebündelt werden, damit man geeint Initiativen setzen könne. Auch eine zentrale Anlaufstelle für Anbieter und Interessierte soll es geben, und noch heuer will man 400 niederschwellige Workshops anbieten.
Von Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) gab es dafür lobende Worte. Er dankte Tursky dafür, "dass er noch einmal frischen Wind und Dampf reingebracht hat in die Sache". Auch der öffentliche Dienst in seiner Zuständigkeit sei davon betroffen, sagte Kogler und erinnerte an erfolgreiche Projekte schon unter seinen Vorgängern wie digitale Jobbörse.
Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl betonte, die Digitalisierung müsse den Menschen nutzen und nicht umgekehrt. Sie appellierte dafür, bei der IT-Ausbildung Rollenbilder aufzubrechen und auch an die Ängste der Menschen zu denken, von den Möglichkeiten der Digitalisierung nicht ausreichend profitieren zu können. Für die Wirtschaftskammer unterstrich die stellvertretende Generalsekretärin Mariana Kühnel, dass man vollinhaltlich hinter der Initiative stehe.
Zusammenfassung
- Die Bundesregierung läutet gemeinsam u.a. mit Sozialpartnern und den Gebietskörperschaften eine "digitale Kompetenzoffensive" ein.
- Als Anstoß stehen dafür heuer 5 Mio. Euro zur Verfügung.
- Das Ziel laut Staatssekretär Florian Tursky (ÖVP): Bis 2030 sollen alle in Österreich über digitale Grundkompetenzen verfügen.
- Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl betonte, die Digitalisierung müsse den Menschen nutzen und nicht umgekehrt.