APA/APA/AFP/THOMAS KIENZLE

Deutsche Grünen-Spitze tritt zurück

Die Grünen-Bundesvorsitzenden in Deutschland, Ricarda Lang und Omid Nouripour, treten vom Parteivorsitz zurück. "Es braucht einen Neustart", teilten sie am Mittwoch nach einer Serie an Wahlniederlagen mit.

Der Bundesvorstand tritt geschlossen zurück, bleibt aber bis zum Parteitag im November kommissarisch im Amt. Dem bisherigen Grünen-Vorstand gehören neben Lang und Nouripour noch die stellvertretenden Parteivorsitzenden Pegah Edalatian und Heiko Knopf, Geschäftsführerin Emily Büning und Bundesschatzmeister Frederic Carpenter an. 

"Das Wahlergebnis am Sonntag in Brandenburg ist ein Zeugnis der tiefsten Krise unserer Partei seit einer Dekade", betonte Nouripour.

"Jetzt ist nicht die Zeit, um am Stuhl zu kleben"

Es brauche nun "neue Gesichter, um die Partei aus dieser Krise zu führen", sagte Ko-Parteichefin Ricarda Lang. Die Wahl eines neuen Vorstands solle ein "Baustein sein für die strategische Neuaufstellung dieser Partei". Lang fügte hinzu: "Jetzt ist nicht die Zeit, um am Stuhl zu kleben - jetzt ist die Zeit, Verantwortung zu übernehmen, und wir übernehmen diese Verantwortung, indem wir einen Neustart ermöglichen."

Banaszak und Brantner als mögliche Nachfolger

Lang und Nouripour führen die Partei seit Anfang 2022. Regulär wären sie mindestens bis Ende 2024 im Amt. Sie äußerten sich nicht zu ihrer Nachfolge. Im Gespräch dafür sind nach Medienberichten Wirtschaftsstaatssekretärin Franziska Brantner und der Bundestagsabgeordnete Felix Banaszak. Brantner ist eine enge Vertraute von Wirtschaftsminister Robert Habeck, der die Grünen als Kanzlerkandidat in die nächste Bundestagswahl führen könnte. Banaszak war früher Parteichef der Grünen in Nordrhein-Westfalen und ist ein wichtiger Drahtzieher des linken Flügels.

Die Grünen hatten bei der Europawahl im Juni und bei den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg im September starke Einbußen hinnehmen müssen.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Grünen-Bundesvorsitzenden in Deutschland, Ricarda Lang und Omid Nouripour, treten vom Parteivorsitz zurück.
  • Der Bundesvorstand tritt geschlossen zurück, bleibt aber bis zum Parteitag im November kommissarisch im Amt.