Deutlich mehr Opfer bei Massaker im Ostkongo
Die Regierung erklärte zudem, die M23 seien von Mitgliedern der ruandischen Armee unterstützt worden. Ruanda hat solche Vorwürfe stets zurückgewiesen. Die Vereinten Nationen (UN) hatten vergangene Woche mitgeteilt, dass sie Berichte über eine hohe Zahl von Opfern unter der Zivilbevölkerung während Zusammenstößen der M23 mit lokalen Milizen in Kishishe erhalten habe. Die kongolesische Armee und die M23, eine von der Gruppe der Tutsi geführte Miliz, liefern sich seit Monaten Kämpfe im Osten des Landes.
Die Staats- und Regierungschefs des Kongo und Ruandas haben sich wiederholt getroffen, um die Lage zu entschärfen. Zwar hatten sie sich jüngst auf einen Waffenstillstand geeinigt. Die Kämpfe gingen jedoch weiter.
Auch die USA haben sich in den Konflikt eingeschaltet. US-Außenminister Antony Blinken sagte, er habe ein "produktives Gespräch" mit dem ruandischen Präsidenten Paul Kagame über die Notwendigkeit von Frieden und Sicherheit im Osten des Kongo geführt. Der ruandische Außenminister Vincent Biruta erklärte indes, es gebe nach wie vor unterschiedliche Auffassungen. Die Kämpfe in der Republik Kongo beunruhigen zunehmend auch die Nachbarstaaten in Zentral- und Ost-Afrika.
Die M23-Milizen haben in diesem Jahr mehrere Offensiven im Osten des Kongo gestartet und erstmals seit 2012 bedeutende militärische Fortschritte erzielt. Durch die Kämpfe mit der kongolesischen Armee wurden seit März Tausende Menschen aus ihren Wohngebieten vertrieben.
Zusammenfassung
- Die Zahl der bei einem Angriff in Osten der Demokratischen Republik Kongo getöteten Zivilisten ist nach Angaben der Regierung auf 272 gestiegen.
- Der kongolesische Industrieminister Julien Paluku nannte die neue Zahl am Montag und warf zudem der Rebellengruppe M23 vor, für das Massaker am 29. November in der Stadt Kishishe verantwortlich zu sein - was diese bestreitet.