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Das Friedensbild des Jahres kommt aus Südkorea

Das Friedensbild 2023 kommt aus Südkorea. Die Jury des Global Peace Photo Awards wählte aus mehr als 19.000 Einsendungen aus 133 Ländern die Arbeit "Combing Peace" der Künstlerin Elrea Song für den mit 10.000 Euro dotierten Preis aus. Für das Bild hatte die Fotografin Kinder gebeten, Müll aus dem Meer zurückzuholen, um die heikle Beziehung zwischen Mensch und Natur zu zeigen. Aus dem weggeworfenen Abfall gestalteten die Kinder fast surreale Skulpturen auf dem Strand.

Der Global Peace Photo Award, dessen Kooperationspartner die APA ist, wurde am Mittwochabend im Parlament zum elften Mal vergeben. Der 2013 als Alfred Fried Photography Award gegründete Global Peace Photo Award ist ein weltweiter Preis für Friedensfotografie und zieht jedes Jahr Einsendungen aus mehr als 120 Ländern an. Eine internationale Jury wählt fünf Fotografien für den Award aus. Außerdem wird das Friedensbild des Jahres für ein Kind gekürt. Die weiteren Preisträgerinnen und Preisträger kommen aus Spanien, Georgien, Marokko, Russland und den Niederlanden. Die Gewinnerfotos werden im Auditorium des Parlaments ausgestellt.

Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) berichtete in seinen Eröffnungsworten von seiner kürzlichen Reise in die Ukraine. "Nur wenn beides zusammenwirkt - Freiheit und Friede - nur dann gibt es Wohlstand", betonte Sobotka. Anschließend hielt Shoura Hashemi, die Geschäftsführerin von Amnesty International Österreich, in ihrer Keynote-Rede ein Plädoyer für Menschenrechte.

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine war auch Thema der ebenfalls ausgezeichneten russischen Fotografin Marina Sytschewa (Sycheva). Die in Moskau arbeitende Künstlerin porträtierte junge Paare, die sich zu einer Heirat entschlossen haben, vor einem dunklen Hintergrund. Wenn sich Paare in Russland entscheiden zu heiraten, habe das seit dem russischen Überfall auf die Ukraine einen besonderen Grund, erklärte sie ihre Arbeit. "Lebt einer oder eine von ihnen schon im Ausland, so lässt sich der oder die andere leichter nachholen. Kommt einer der Partner ins Gefängnis, weil er gegen Putin demonstriert hat, weil er die Armee vermeintlich verunglimpft hat, weil er sich gar dem Kriegsdienst entziehen wollte, so lässt er sich von einem Ehepartner leichter besuchen."

Da es in Russland keine Redefreiheit gebe, sei ihr wichtig, eine Stimme zu bekommen und vor dem Publikum in Wien sprechen zu können, sagte Sytschewa "stellvertretend für alle Menschen, die diesen fürchterlichen Krieg in der Ukraine nicht unterstützen". Sie bestätigte gegenüber der APA, dass es für sie gefährlich sei, Worte wie diese auszusprechen.

Der Preis für das Friedensbild eines Kindes ging an die 14-jährige Barbare Chikviladze aus Tiflis. Ihr Foto "Waterfun" zeigt ein Mädchen tanzend im Wasserstrahl einer Bewässerungsanlage. Sie wisse, dass 20 Prozent ihres Landes Georgien von Russland okkupiert seien, Frieden aber mit Freiheit zu tun habe, so die junge Fotografin. Freiheit mache glücklich, so glücklich wie ihre Freundin in diesem Moment in einem Sommergarten in Rustavi, als Barbare auf den Auslöser drückte. "Jedes Kind verdient es glücklich zu sein und in einem friedlichen Land zu leben", erklärte das Mädchen.

( S E R V I C E : https://globalpeacephotoaward.org/ )

ribbon Zusammenfassung
  • Die Jury des Global Peace Photo Awards wählte aus mehr als 19.000 Einsendungen aus 133 Ländern die Arbeit "Combing Peace" der Künstlerin Elrea Song für den mit 10.000 Euro dotierten Preis aus.
  • Der Global Peace Photo Award, dessen Kooperationspartner die APA ist, wurde am Mittwochabend im Parlament zum elften Mal vergeben.
  • "Jedes Kind verdient es glücklich zu sein und in einem friedlichen Land zu leben", erklärte das Mädchen.