Andreas Mölzer mit dem Taliban-AußenministerTOLOnews

Darum war Mölzer bei den Taliban

Der Besuch mehrerer Ex-FPÖ-Abgeordneter bei den Taliban in Afghanistan sorgte für viel Aufregung. Nun erklärt Andreas Mölzer, warum er an dem Besuch teilgenommen hat.

Da seine Zeitschrift "Zur Zeit" eine Sonderausgabe über die politische, ökonomische und gesellschaftliche Lage in Afghanistan herausbringen werde, habe er an der Reise zum einen als Journalist teilgenommen, so Mölzer gegenüber der "Krone".

"Unglaubliche Dummheit": Kein Verständnis für Kickl

Kein Verständnis habe Mölzer dafür, dass FPÖ-Chef Herbert Kickl die Reise als "unglaubliche Dummheit" bezeichnet hat. Journalisten hätten die Aufgabe, sich selbst ein Bild zu machen, und "so das falsche Bild dieses Landes in der Öffentlichkeit zu korrigieren".

Er und seine Begleiter, unter anderem der Ex-FPÖ-Bundesrat Johannes Hübner und der Juwelierhändler Ronald Schwarzer, hätten außerdem mit den Taliban über die Freilassung eines in Afghanistan inhaftierten österreichischen Staatsbürgers gesprochen.

Ohne Erfolg, meint Mölzer. Dabei handle es sich um den unter Spionageverdacht festgenommenen Autor Herbert Fritz. Es habe diesbezüglich auch Gespräche mit der EU-Delegation in Kabul gegeben, so Mölzer.

"Rentnerausflug nach Afghanistan"

FPÖ-Chef Herbert Kickl drohte Mölzer und Hübner bereits mit Konsequenzen. Zwar wolle er mit den beiden nach deren Rückkehr das Gespräch suchen, aber: "Meine Antwort ist, dass ich zum Thema Ausschluss nichts ausschließe." Die FPÖ habe nichts mit dem Treffen zu tun gehabt.

Dennoch will sich Kickl mit dem "Rentnerausflug nach Afghanistan" auseinandersetzen. "Ich werde warten, bis sie zurückkommen und dann das Gespräch suchen", kündigte der FPÖ-Chef an. Mit Hübner zuerst, sei dieser doch noch nicht so lange im Polit-Ruhestand. Mit Mölzer gebe es ohnehin ein "getrübtes Verhältnis", merkte Kickl an. "Dann schauen wir weiter."

Kickl reagiere über

Zu Kickls Kritik meinte Mölzer: "Also, das nehme ich nicht so ernst. Ich wüsste auch nicht, wo die Handhabe wäre. Ich habe nichts Parteischädigendes gemacht und sehe das eher als Überreaktion des Parteiobmanns."

Nur über die Terminologie "Polit-Pensionist" sei er verwundert gewesen, meinte Mölzer, denn: "Erstens bin ich leider kein Pensionist, sondern arbeite nach wie vor, und zwar so lange, bis ich tot umfalle. Zweitens ist das abwertend gegenüber der älteren Generation, was vielleicht nicht so gescheit war von Kickl. Das sind ja auch FPÖ-Wähler."

ribbon Zusammenfassung
  • Der Besuch mehrerer Ex-FPÖ-Abgeordneter bei den Taliban in Afghanistan sorgte für viel Aufregung.
  • Nun erklärt Andreas Mölzer, warum er an dem Besuch teilgenommen hat.