Bundesweit
Handyverbot an Schulen kommt mit 1. Mai
Volks-, Mittel-, Sonderschulen und AHS-Unterstufen sollen grundsätzlich handyfreie Zonen werden. Schulen können aber autonom Ausnahmen festlegen, etwa wenn Handys zu Unterrichtszwecken genutzt werden.
"Notwendig ist dies deshalb, um Schule zu einem Ort der Konzentration, der Leistung und auch der Sicherheit zu machen", so der Minister. Mobiltelefone, Smartwatches und ähnlichen Geräte würden die Kinder und Jugendlichen nämlich nicht nur ablenken und seien damit "echte Konzentrationskiller".
Die Geräte würden auch zu mehr Konflikten führen. Deshalb brauche es Unterricht und Pause als Zonen, die handyfrei sind.
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Handyverbot teils schon umgesetzt
Schulen konnten schon bisher im Rahmen der Schulautonomie die Handynutzung in Unterricht und Pause regeln oder verbieten, die meisten Schulen haben das auch bereits getan.
Es gebe allerdings Schulen, die mit der Durchsetzung Schwierigkeiten hatten, heißt es im Ministerratsvortrag. Durch eine klare bundesweite Regelung wolle man den Schulleitungen und Lehrpersonen nun den Rücken stärken. Bei der Vorbereitung der Verordnung habe man die Schulpartner (Schüler-, Eltern- und Lehrervertretung) bereits eingebunden, für weiteren Input soll sie noch in Begutachtung geschickt werden.
In der Verordnung soll festgelegt sein, dass die Schulen selbst darüber entscheiden, wie das Handyverbot umgesetzt wird und die Handys während des Schultags verwahrt werden. Für Kinder und Jugendliche, die das Handy aus gesundheitlichen Gründen brauchen (etwa Notfallknöpfe für Personen mit schweren Erkrankungen, Blutzuckermessung per Handy-App bei Diabetikern), soll es Ausnahmeregelungen geben.
Werbung für die Maßnahme machte auch Familienministerin Claudia Plakolm (ÖVP), die sich in ihrer Zeit als Digitalisierungsstaatssekretärin noch gegen ein Handyverbot ausgesprochen hatte. Insgesamt begrüße sie die Maßnahme, weil sie für Schülerinnen und Schüler weniger Bildschirmzeit bedeute und das Lehrpersonal dadurch nicht mehr die Aufmerksamkeit mit dem Smartphone teilen müsse.
Fach "Digitale Grundbildung" soll ausgebaut werden
Parallel zum Handyverbot sollen Initiativen zur digitalen Bildung gestärkt werden, schließlich sei digitale Medienkompetenz eine Zukunftskompetenz, wird im Ministerratsvortrag betont.
Dafür soll u.a. das bestehende Schulfach "Digitale Grundbildung" weiterentwickelt werden, für das Lehrpersonal sind verstärkt Schulungen in digitaler Medienpädagogik und -didaktik und zusätzliche Unterrichtsmaterialien angekündigt. Außerdem soll auf den Geräten, die die Schüler über die Initiative "Digitales Lernen" bekommen, der Schutz gewährleistet und gestärkt werden. An den Schulen selbst ist eine Standardisierung der IT-Sicherheitsvorkehrungen geplant.
Video: Was bringt ein Handyverbot?
Zusammenfassung
- Ab dem 1. Mai gilt ein bundesweites Handyverbot in den ersten acht Schulstufen, um die Konzentration und Sicherheit zu erhöhen. Volks-, Mittel-, Sonderschulen und AHS-Unterstufen werden zu handyfreien Zonen erklärt.
- Parallel sollen Maßnahmen zur digitalen Bildung an den Schulen forciert werden, erklärte Wiederkehr am Mittwoch nach dem Ministerrat.