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Bundesschulsprecherin vermisst Umsetzung von Forderungen

Kurz vor Beginn des neuen Schuljahres hat die scheidende Bundesschülervertretung (BSV) Bilanz gezogen. Obwohl es bei vielen Forderungen an der Umsetzung mangle, fühlte sich Bundesschulsprecherin Flora Schmudermayer durchaus von der Politik gehört, wie sie am Dienstag bei einer Pressekonferenz erklärte. Am 17. September wird ihre Nachfolgerin oder ihr Nachfolger gewählt. Wie Schmudermayer wird auch er oder sie aus den Reihen der ÖVP-nahen Schülerunion kommen.

Eine ihrer Erkenntnisse nach einem Jahr als oberste Schülervertreterin: Viele Dinge, welche die Schülerinnen und Schüler fordern bzw. kritisieren, seien bereits bekannt, aber "es mangelt ihnen an Umsetzung in der Praxis", so Schmudermayer. Das betreffe auch die Lehrerausbildung ganz stark. Als konkrete Fortschritte in der Amtsperiode der scheidenden Bundesschülervertretung nannte sie die "signifikanten Änderungen" im Bereich der Lehrpläne. "Unsere langjährigen Forderungen nach mehr politischer Bildung und Finanzbildung sind hier auf Nährboden getroffen", sagte die Bundesschulsprecherin.

Die Sicht der Schülervertretung sei bei der Gestaltung der Lehrpläne stets stark einbezogen worden. "Da merkt man schon ein bisschen unsere Handschrift", freut sich Schmudermayer. Auch am neuen eigenen Internetportal für Sommer- und Wintersportwochen sei die Bundesschulvertretung "nicht ganz unbeteiligt" gewesen.

Als Highlights bezeichnete die oberste Schülervertreterin die Tagung des österreichischen Schülerparlaments im Parlament und den Auftritt im Unterrichtsausschuss. Die meisten Forderungen der Schülervertreter blieben indes weiter bestehen, darunter jene nach einer Modernisierung der Berufsschulausbildung mit einer Überarbeitung des Englischunterrichts. Ziel sei außerdem mehr "regionales, saisonales und gesundes, aber vor allem nahrhaftes und leistbares Essen in Mensen und Schulkiosken", sowie mehr Lebensmittelbildung in den Klassenzimmer. Bei der mentalen Gesundheit von Jugendlichen sieht Schmudermayer, dass das Thema nun groß diskutiert werde, jedoch sei "noch nicht jede Hilfestellung im Klassenzimmer angekommen".

Zum aktuellen Problem des akuten Lehrermangels verwies Schmudermayer auf die Initiative zur Rekrutierung von Quereinsteigern als Lehrpersonal. Quereinsteiger würden nicht nur helfen, den Lehrpersonenmangel zu entschärfen, sondern auch ihre fachliche Perspektive in den Unterricht mitbringen, lobte sie.

Die neue Bundesschülervertretung für das Schuljahr 2023/24 wurde vor dem Sommer gewählt. Die ÖVP-nahe Schülerunion sicherte sich mit 27 der 29 Sitze die deutliche Mehrheit. Daher wird auch der künftige Bundesschülersprecher, der im September gewählt wird, aus den Reihen der Schülerunion kommen. Die ÖVP-nahe Organisation hat seit 2005 alle Bundesschulsprecher gestellt.

ribbon Zusammenfassung
  • Kurz vor Beginn des neuen Schuljahres hat die scheidende Bundesschülervertretung (BSV) Bilanz gezogen.
  • Obwohl es bei vielen Forderungen an der Umsetzung mangle, fühlte sich Bundesschulsprecherin Flora Schmudermayer durchaus von der Politik gehört, wie sie am Dienstag bei einer Pressekonferenz erklärte.
  • Am 17. September wird ihre Nachfolgerin oder ihr Nachfolger gewählt.
  • "Da merkt man schon ein bisschen unsere Handschrift", freut sich Schmudermayer.