Britischer Verteidigungsminister Wallace will aufhören
Wallace war zuletzt für das Amt des NATO-Generalsekretärs im Gespräch, allerdings nicht als einziger Kandidat. Dann hatte aber Amtsinhaber Jens Stoltenberg überraschend und mutmaßlich auf Drängen der meisten Nato-Mitglieder erklärt, doch weiterzumachen.
Wallace sagte in dem Interview zudem, seine größte Sorge sei die Gefahr eines militärischen Konflikts mit Russland, egal ob dieser versehentlich oder beabsichtigt ausbreche. "Wenn Putin in der Ukraine verliert, wird er eine tiefe Wunde davon tragen", so der Minister. Putin habe immer noch eine Luftwaffe und eine Marine und man könne sehen, dass die Marine sehr aggressive Manöver durchführe. "Putin ist mit uns noch nicht fertig. Er hat die Möglichkeit, in den nächsten drei oder vier Jahren zuzuschlagen". Wallace warnte, Großbritannien könnte in weitere Konflikte hineingezogen werden. Gegen Ende des Jahrzehnts werde die Welt viel unsicherer sein.
Er werde sich auch bei den nächsten Wahlen nicht mehr um den Parlamentssitz für dem Bezirk Wyre and Preston North bewerben, den er seit 2005 innehabe, sagte Wallace. Er werde aber nicht vorzeitig ausscheiden, damit keine Nachwahl erforderlich werde. In der nächsten Woche stehen in Großbritannien in drei Bezirken Nachwahlen an und Premierminister Sunak muss fürchten, alle drei zu verlieren. Die nächsten regulären Wahlen in Großbritannien müssen spätestens in 18 Monaten abgehalten sein. Landesweit liegen Sunaks Torys deutlich hinter der oppositionellen Labour Party.
Wallace ist seit 2019 britischer Verteidigungsminister. Er war von Premierminister Boris Johnson in die Regierung geholt worden. Das Ministeramt behielt anschließend sowohl in der Regierung von Liz Truss als auch in Sunaks aktuellem Kabinett. Er zählte zu den populärsten Regierungsmitgliedern und war während der Turbulenzen innerhalb der regierenden Konservativen immer wieder als möglicher Premier gehandelt worden.
Zusammenfassung
- Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace wird nicht mehr lange im Amt bleiben. Er werde zurücktreten und die Ministerriege verlassen, wenn Premierminister Rishi Sunak das nächste Mal sein Kabinett umbaue, sagte Wallace der britischen Zeitung "The Times" am Samstag. Die nächste Kabinettsumbildung dürfte es laut "Times" im September geben.