BP-Wahl: Wer wie viel für den Wahlkampf ausgab
Die FPÖ gab für ihren Kandidaten Walter Rosenkranz bisher im am meisten aus, während Alexander Van der Bellen mit privaten Spenden fast an die Summe von Rosenkranz herankommt.
- Die FPÖ gab 2,2 Millionen Euro aus. Private Spenden gibt es nach Angaben des Sprechers von Rosenkranz nicht.
- Die Grünen gaben 1,5 Millionen Euro aus.
- Van der Bellen bekam zusätzlich 600.000 Euro an Privatspenden - in Summe wurde sein Wahlkampf mit 2,1 Millionen Euro unterstützt.
- Tassilo Wallentin erhielt von Multimillionär Frank Stronach 148.oo0 Euro darunter ein Inserate in der "Krone Bunt". In der Sonntags-Beilage der "Kronen Zeitung" hatte Wallentin ab 2013 eine Kolumne verfasst. Sie wurde mit Bekanntgabe seiner Kandidatur eingestellt.
- Die Kandidaten Dominik Wlazny, Gerald Grosz und Michael Brunner - haben, soweit Sonntagvormittag ersichtlich, keine Spenden veröffentlicht.
Mehr Großspender für Van der Bellen
Im Vergleich zu 2016 hat sich das Verhältnis von Groß- und Kleinspenden bei Van der Bellen heuer umgekehrt: Im stark polarisierten Wahlkampf gegen FP-Mann Norbert Hofer erhielt Van der Bellen den Großteil seiner Spendeneinnahmen von Kleinspendern. Diesmal sind die Großspender deutlich vorne. Allen voran Unterstützer aus dem letzten Wahlkampf wie Medienmanager Gerhard Zeiler und die Privatstiftung des Bauindustriellen Hans Peter Haselsteiner mit je 50.000 Euro sowie der steirische IV-Präsident Stefan Stolitzka. Zwei Firmen in seinem Nahebereich (SLE Schuh und STP Wohnungserrichtungs- und Immobiliengesellschaft) haben in Summe 80.000 Euro beigetragen.
Almdudler und Kressesamen
Dazu kommen noch Sachspenden für Wahlkampfgeschenke: 10.080 Viertellieter-Flaschen von Almdudler (11.340 Euro) sowie 200.000 Euro Kressesamen vom Biosamenhändler Samen Maier (45.200 Euro). Die bisher 1.020 Kleinspenden unter 3.500 Euro haben Van der Bellen der Meldung zufolge 209.004,8 Euro eingebracht.
FPÖ: Van der Bellen "Kandidat des Systems"
FPÖ sah das Spendenaufkommen Van der Bellens als Beleg dafür, dass dessen "angebliche parteipolitische Unabhängigkeit" widerlegt sei. "Er ist der Kandidat des Systems und der Grünen. Das zeigt die heute veröffentlichte Großspendenmeldung eindeutig, nach der die Grünen rund 1,5 Millionen Euro für seinen Wahlkampf gespendet haben. Das sind immerhin mehr als 70 Prozent von Van der Bellens gesamten Spendeneinnahmen", kritisierte FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz. "Wer sich zwei Drittel seines Wahlkampfbudgets von einer Partei finanzieren lässt, ist ein Parteikandidat."
Zusammenfassung
- Die FPÖ hat bisher deutlich mehr in den Präsidentschaftswahlkampf ihres Kandidaten Walter Rosenkranz investiert als die Grünen für Amtsinhaber Alexander Van der Bellen ausgegeben haben.
- Das zeigt die Sonntag veröffentlichte Großspendenmeldung der Kandidaten.