Bootsunglück vor syrischer Küste: Mindestens 73 Tote
Das Boot war am Donnerstag im Mittelmeer vor der Küste von Tartus gesunken. Nach Angaben des libanesischen Verkehrsministers Ali Hamie hatten sich mehr als 100 Menschen an Bord des kleinen Bootes befunden. Die meisten seien Libanesen und Syrer gewesen.
Verstorbene von Syrien nach Libanon überführen
Hamie hatte zuvor von 19 Geretteten gesprochen. Unter den Geretteten waren nach seinen Angaben fünf Libanesen. Der Nachrichtenagentur AFP sagte Hamie, er spreche mit seinem syrischen Amtskollegen darüber, wie die Leichen aus Syrien in den Libanon überführt werden könnten.
Nach offiziellen Angaben berichteten Überlebende, dass das Boot vor einigen Tagen im Libanon gestartet sei. Tartus ist der südlichste der großen Häfen Syriens und liegt rund 50 Kilometer nördlich der libanesischen Hafenstadt Tripoli.
Starker Migrantenanstieg an den Küste Libanons
Im vergangenen Jahr hatte der Libanon einen sprunghaften Anstieg der Zahl der Migranten verzeichnet, die von seinen Küsten aus die gefährliche Überfahrt in überfüllten Booten nach Europa wagten. Ziel der meisten Boote ist das EU-Mitglied Zypern, das 175 Kilometer entfernt liegt.
Viele der Flüchtlinge, die vom Libanon aus über das Mittelmeer in Richtung EU aufbrechen, sind Syrer. Die sich weiter verschärfende Wirtschaftskrise im Libanon hat dazu geführt, dass auch immer mehr Libanesen fliehen.
Zusammenfassung
- Wie der libanesische Verkehrsminister Ali Hamieh am Freitag mitteilte, hatten sich mehr als 100 Menschen an Bord des kleines Bootes befunden.
- Das Boot war im Mittelmeer vor der Küste der syrischen Stadt Tartus am Donnerstag gesunken.
- 20 Überlebende wurden nach Angaben der syrischen Behörden im Krankenhaus behandelt.
- Viele der Flüchtlinge, die vom Libanon aus über das Mittelmeer in Richtung EU aufbrechen, sind Syrer.