"Bin ein Politschädel": Strolz gibt Update zu Comeback

NEOS-Gründer Matthias Strolz hat sich nach seinem Politik-Rückzug 2018 als Musiker und Autor neu erfunden. Endgültig war seine Abkehr aber nicht. Bei "Heiß Umfehdet" gibt Strolz am Dienstag erstmals einen Zeitrahmen für sein Comeback vor. Er sei ein "Politschädel", sagt er. Ob sein "Baby", die NEOS, wieder auf ihn zählen können, lässt er allerdings offen.

"Das Baby ist erwachsen geworden", sagt NEOS-Gründer Matthias Strolz über die Entwicklung seines "Politprojekts", wie er es nennt, in den vergangenen Jahren. Er hatte sich 2018 zurückgezogen, um mehr Zeit für seine Familie zu haben. Im Podcast des "Standard" hatte er im November 2023 eine Rückkehr in die Politik in Aussicht gestellt.

Doch damals habe er einfach "nur laut nachgedacht", erklärt er. Allerdings habe er bemerkt, dass er "so ein Politschädel" ist, dass er nicht davon "weglaufen" wolle. Für die kommende Nationalratswahl sei ein Comeback aber nicht geplant. Aber in den nächsten "drei bis fünf Jahren" wolle er sich wieder dem "Dienst stellen", so Strolz. 

Ob er hingegen wieder für die NEOS kandidieren möchte, lässt er offen. Er könne sich auch eine "überparteiliche Funktion" vorstellen. Für die kommenden EU- und Nationalratswahlen drückt er der Partei freilich die Daumen.

NEOS-Flauten in Salzburg und Innsbruck: "Das tut weh" 

Bei den Gemeinderatswahlen in Salzburg und Innsbruck hatten die NEOS heuer Verluste eingefahren. "Die Ergebnisse sind schmerzhaft, es ist nicht gelungen, intakte Strukturen aufzubauen. Das tut weh", meint er dazu.

Diese Wahl-Flauten wurmen den Vorarlberger sichtlich, obwohl die NEOS "das schnellwachsenste Politprojekt seiner Generation" seien. "Du packst das ned, warum es nicht schneller geht, es ist ein wahnsinnig schwieriges Geschäft", meint er. 

Wahlergebnisse der NEOSPULS 24

Die NEOS fuhren in der vergangen Landtags- und Gemeinderatswahlen Verluste ein. 

Den vergangenen Entscheidungen der NEOS gewinnt Strolz aber nicht nur Positives ab. Für den EU-Wahlkampf präsentierten die Pinken kürzlich ihre Wahlplakate samt unvorteilhaftem Bild des FPÖ-Spitzenkandidaten Harald Vilimsky. "Das finde ich nicht ideal, das hätte ich unter meiner Führung nicht freigegeben", bekrittelt er. 

FPÖ als "Nachbar" okay, würde "Wohngemeinschaft" aber "sprengen" 

Kritik findet er auch für den Kurs der FPÖ. "Wir müssen uns als Chancengemeinschaft begreifen und zu sagen, wir ziehen einen Zaun um Österreich, das finde ich nicht gut", sagt Strolz. Man müsse die FPÖ allerdings respektieren, meint er. "Das ist wie bei einem Nachbarn, den kannst du dir auch nicht aussuchen".

Man könne sich allerdings aussuchen, mit wem man eine "Wohngemeinschaft macht", sprich eine Koalition eingeht. "Mit der FPÖ würde es die Wohnungstür sprengen", sagt er. 

NEOS könnten in Koalition "Stachel im Fleisch" sein

Dementsprechend wünsche er sich auch keine türkis-blaue Koalition. Der Grund: ÖVP und FPÖ würden "immer wieder" Ungarn als "Vorbild deklarieren". Er wolle aber keine "Rue Orbán" (Anm. dt. Straße Orbán), so Strolz. Vielmehr könne er sich eine dreier Koalition vorstellen.

"Es braucht was Neues und da ist auch eine Chance für die NEOS", meint er. Sie könnten in einer dreier Koalition der "Stachel im Fleisch" sein. 

Seit seinem Polit-Rückzug schrieb Strolz mehrere Bücher und widmete sich zugleich der Musik. 

ribbon Zusammenfassung
  • NEOS-Gründer Matthias Strolz hat sich nach seinem Politik-Rückzug 2018 als Musiker und Autor neu erfunden.
  • Endgültig war seine Abkehr aber nicht.
  • Bei "Heiß Umfehdet" gibt Strolz am Dienstag erstmals einen Zeitrahmen für sein Comeback vor.
  • Er sei ein "Politschädel", sagt er. Ob sein "Baby", die NEOS, wieder auf ihn zählen können, lässt er allerdings offen.