Bildungsministerium will Gewalt mit Videos bekämpfen
Die Videos, Drehbücher oder Storyboards können die Jugendlichen bis 28. März 2025 auf der Website des Bildungsministeriums einreichen. Die Beiträge sollen zwischen einer und zehn Minuten lang sein und sich mit den Themen Gewaltprävention, Mobbing und respektvollem Schulklima auseinandersetzen. "Mit dem Wettbewerb bieten wir Schülerinnen und Schülern nicht nur eine Plattform, um kreative Ideen für ein wertschätzendes Miteinander zu formulieren, sondern fördern auch eine bewusste und konstruktive Auseinandersetzung mit Gewaltprävention", so Polaschek.
Das Videoprojekt ist neben den verpflichtenden Kinderschutzkonzepten, die bis zum Ende des laufenden Schuljahres von jeder Schule erstellt werden sollen, der Initiative "Extremismusprävention macht Schule", Fort- und Weiterbildung für Lehrkräfte im Bereich Deeskalationsmanagement und Cybermobbing sowie der Zusammenarbeit mit den Sicherheitsbeauftragten der Polizei eine Maßnahme zur Gewaltprävention an Schulen. Präsentiert wurde das Projekt am Donnerstag von Polaschek gemeinsam mit dem Judoka und Olympiamedaillengewinner Shamil Borchashvili, der seit einiger Zeit Workshops an Schulen unter dem Motto "Become the best version of yourself" abhält und bei der Initiative als Jury-Mitglied fungiert.
Scharfe Kritik am Bildungsminister kam daraufhin von den Freiheitlichen. "Von Schritten zur Gewaltprävention vonseiten des ÖVP-geführten Bildungsministeriums sieht, merkt und spürt man nichts", sagte FPÖ-Bildungssprecher Hermann Brückl in einer Aussendung. Polaschek habe den "massiven Anstieg von kriminellen Delikten an Österreichs Schulen massiv verschlafen", darüber könnten auch "die in regelmäßigen Abständen gesetzten ÖVP-PR-Luftblasen nicht hinwegtäuschen".
Verantwortlich für "die Probleme an Österreichs Schulen" machte Brückl "die illegale Masseneinwanderung samt Familiennachzug". Er verwies auf den "Neun-Punkte-Plan" der FPÖ. Dieser sieht unter anderem "das sofortige Entfernen der gewalttätigen Schüler aus dem Klassenverband sowie in Härtefällen eine Suspendierung" vor. Und weiters: "Wer nicht Deutsch kann, der kann auch nicht bei uns in die Schule gehen - das wären effiziente Schritte zur Gewaltprävention", betonte Brückl.
Auf die Zahl der außerordentlichen Schüler und Schülerinnen angesprochen - also jener, die nicht ausreichend Deutsch können, um dem Unterricht zu folgen - meinte Polaschek: "Ja, sie ist gestiegen. (..) Deshalb haben wir entsprechend die Förderstunden aufgestockt und allein in Wien 40 Millionen Euro investiert". Außerdem seien Deutschförderprogramme ausgeweitet worden.
Die Bundeshauptstadt stehe vor einer größeren Herausforderung, weil die Kinder mit schlechten Deutschkenntnissen weniger verteilt seien, als in den Bundesländern. Von einem Vorschlag der Grünen, die Schulwahl durch sozio-ökonomische Kriterien zu erweitern, hält er nichts. Dieser sah vor, dass Eltern in Zukunft fünf Wunschschulen angeben können. Die endgültige Zuteilung erfolge zentral nach den Kriterien Wohnortnähe, Geschwister, Erstsprache und Bildungsgrad der Eltern. "Ich glaube, dieser Vorschlag ist in der Form nicht sehr ausgereift". Man müsse sich überlegen, "was die Konsequenzen sein könnten", nämlich, dass Eltern die es sich leisten könnten, ihre Kinder in Privatschulen schicken würden, meinte Polaschek.
Zusammenfassung
- Minister Martin Polaschek betont die Wichtigkeit sicherer Schulen und hat 40 Millionen Euro in Wien für Deutschförderprogramme investiert, um die gestiegene Zahl außerordentlicher Schüler zu unterstützen.
- Kritik kommt von der FPÖ, die dem Ministerium Untätigkeit vorwirft und einen 'Neun-Punkte-Plan' zur Gewaltprävention vorschlägt, einschließlich der Entfernung gewalttätiger Schüler aus dem Klassenverband.