Biden fordert "Pause" im Krieg zwischen Hamas und Israel
"Ich denke, wir brauchen eine Pause. Eine Pause bedeutet, Zeit zu geben, damit die Gefangenen rauskommen", sagte Biden am Mittwoch, nachdem er bei einer Veranstaltung auf das Thema angesprochen worden war.
Später erklärte das Weiße Haus, dass Biden mit den "Gefangenen" die von der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas verschleppten Geiseln meinte. Das Weiße Haus hatte sich bisher geweigert, von einer Waffenruhe zu sprechen, da eine solche nur der Hamas in die Hände spielen würde. Stattdessen forderte es "humanitäre Pausen", um Hilfslieferungen oder Evakuierungen zu ermöglichen.
UNO-Hilfswerk fordert Feuerpause
"Eine humanitäre Feuerpause ist längst überfällig", sagte auch UNRWA-Generalkommissar Philippe Lazzarini am Mittwoch nach seinem ersten Besuch im Gazastreifen seit Kriegsbeginn. Und auch das UNO-Menschenrechtsbüro kritisierte die israelischen Angriffe auf Flüchtlingslager im Gazastreifen am Mittwoch scharf. "
Angesichts der hohen Zahl ziviler Opfer und des Ausmaßes der Zerstörung (...) sind wir ernsthaft besorgt, dass es sich um unverhältnismäßige Angriffe handelt, die Kriegsverbrechen darstellen könnten", erklärte das Büro des Hohen Kommissars für Menschenrechte auf Twitter (X).
Israelischer Angriff auf Flüchtlingslager
Israelische Streitkräfte erklärten am Mittwoch, sie hätten bei ihrem zweiten Angriff auf das Flüchtlingslager Jabalia innerhalb von zwei Tagen einen weiteren Hamas-Kommandanten getötet. Kampfjets hätten einen Kommando- und Kontrollkomplex der Hamas in Jabalia "auf der Grundlage präziser Geheimdienstinformationen" angegriffen und den Leiter der Panzerabwehrraketeneinheit der islamistischen Gruppe, Muhammad Asar, getötet.
Bei den Angriffen sollen laut Angaben des von der Hamas kontrollierten palästinensischen Gesundheitsministeriums in Gaza 195 Menschen getötet und 777 verletzt worden sein. 120 Personen würden noch unter den Trümmern vermisst. Die Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Grenze nach Ägypten geöffnet
Am Mittwoch hat Ägypten erstmals den Grenzübergang Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten für Menschen geöffnet. Es ist der einzige nicht von Israel kontrollierte Grenzübergang zum Gazastreifen. Mehr als 400 Menschen haben den Gazastreifen bisher verlassen können, darunter auch 31 Österreicher.
Die im Gazastreifen herrschende radikalislamische Hamas hatte am 7. Oktober bei einem beispiellosen Großangriff auf Israel nach israelischen Angaben mindestens 1.400 Menschen getötet, überwiegend Zivilisten, und mindestens 240 Menschen in den Gazastreifen verschleppt.
Als Reaktion auf den Hamas-Angriff hat Israel den Gazastreifen unter Dauerbeschuss genommen und das Palästinensergebiet komplett abgeriegelt. Durch die israelischen Bombardierungen wurden nach nicht unabhängig überprüfbaren Angaben der Hamas seit dem 7. Oktober mehr als 8.796 Palästinenser getötet. Auch 16 israelische Soldaten kamen bisher beim Militäreinsatz im Gazastreifen ums Leben.
Zusammenfassung
- US-Präsident Joe Biden hat sich mit Blick auf den Krieg zwischen Israel und der Hamas für eine "Pause" ausgesprochen, damit die "Gefangenen" den Gazastreifen verlassen können.
- Später erklärte das Weiße Haus, dass Biden mit den "Gefangenen" die von der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas verschleppten Geiseln meinte.
- "Eine humanitäre Feuerpause ist längst überfällig", sagte auch UNRWA-Generalkommissar Philippe Lazzarini am Mittwoch nach seinem ersten Besuch im Gazastreifen seit Kriegsbeginn.
- Am Mittwoch hat Ägypten erstmals den Grenzübergang Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten für Menschen geöffnet.