Belarussische Läuferin Timanowskaja: "Für mich gibt es kein Zurück"
Die belarussische Leichtathletin Kristina Timanowskaja fühlt sich nach ihrer Flucht nicht als Symbol der Freiheit. "Vielleicht bin ich eher ein Beispiel dafür, dass man keine Angst haben sollte, dass man nicht schweigen sollte. Obwohl ich selbst lange Angst hatte und lange geschwiegen habe. Aber ich hatte weniger Angst um mich als um meinen Mann und meine Eltern", sagte sie der "Zeit". Sie liebe ihr Land, Belarus sei ihre Heimat. Aber "für mich gibt es kein Zurück".
"Ich habe nichts mehr zu verbergen"
Die 24-Jährige betonte: "Ich habe nichts mehr zu verbergen, im Gegenteil: Ich hätte es gerne, dass auch alle anderen Belarussen die Wahrheit sagen. Es ist aber ganz klar, dass diejenigen, die in Belarus leben, das nicht so einfach können. Wenn sie etwas Kritisches sagen, kommen sie sofort ins Gefängnis", sagte Timanowskaja.
Timanowskaja sollte nach eigenen Angaben nach einem Konflikt mit Sportfunktionären bei den Olympischen Spielen in Tokio gegen ihren Willen in ihr Heimatland zurückgebracht werden, das von Präsident Alexander Lukaschenko autoritär regiert wird. Sie hatte sich dann an die japanische Polizei und das IOC gewendet. Sie ist derzeit in Polen, das ihr ein humanitäres Visum ausgestellt hatte.
Nach der weithin als gefälscht geltenden Präsidentenwahl am 9. August 2020 war es in der Ex-Sowjetrepublik zu Massendemonstrationen gegen Lukaschenko gekommen. Von dem massiven Vorgehen der Regierung gegen Oppositionelle und Andersdenkende waren auch Sportler betroffen.
"Nach dem 9. August war es für mich persönlich eine schwere Zeit. Ich musste zwei Wochen pausieren. Ich hatte zu der Zeit eine Art Depression, deshalb habe ich versucht, mich keinen negativen Nachrichten auszusetzen. Aber dann habe ich natürlich mitbekommen, wie die Leute, die einfach nur bei einer Demonstration waren, entlassen wurden, wie sie geschlagen wurden, wie sie ins Gefängnis kamen", sagte Timanowskaja. Sie habe Angst vor den Folgen gehabt, wenn sie etwas Falsches tue oder sage: "Das ganze Jahr über habe ich versucht, alles so zu formulieren, dass ich nichts Politisches sage."
Zusammenfassung
- Die belarussische Leichtathletin Kristina Timanowskaja fühlt sich nach ihrer Flucht nicht als Symbol der Freiheit.
- "Vielleicht bin ich eher ein Beispiel dafür, dass man keine Angst haben sollte, dass man nicht schweigen sollte. Obwohl ich selbst lange Angst hatte und lange geschwiegen habe. Aber ich hatte weniger Angst um mich als um meinen Mann und meine Eltern", sa
- Sie liebe ihr Land, Belarus sei ihre Heimat. Aber "für mich gibt es kein Zurück".
- Die 24-Jährige betonte: "Ich habe nichts mehr zu verbergen, im Gegenteil: Ich hätte es gerne, dass auch alle anderen Belarussen die Wahrheit sagen. Es ist aber ganz klar, dass diejenigen, die in Belarus leben, das nicht so einfach können".
- Timanowskaja sollte nach eigenen Angaben nach einem Konflikt mit Sportfunktionären bei den Olympischen Spielen in Tokio gegen ihren Willen in ihr Heimatland zurückgebracht werden, das von Präsident Alexander Lukaschenko autoritär regiert wird.
- Sie hatte sich dann an die japanische Polizei und das IOC gewendet. Sie ist derzeit in Polen, das ihr ein humanitäres Visum ausgestellt hatte.