APA/APA/dpa/Christoph Reichwein

Ausländerfeindliche Parolen bei Demonstration in Solingen

Während des Gedenkens an die Opfer des Attentats in Solingen haben Demonstranten in der nordrhein-westfälischen Stadt mit ausländerfeindlichen Parolen provoziert. Wie die Polizei in Wuppertal am späten Montagabend mitteilte, riefen einige Teilnehmer eines Demonstrationszugs die Parole "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus". Zudem soll ein Demonstrant den Hitlergruß gezeigt haben. Am Montag hatten mehrere Versammlungen in Solingen der Opfer des Attentats gedacht.

Der durch die Parolen aufgefallene Demonstrationszug bestand laut Polizei aus rund 120 Teilnehmern. Gegendemonstranten blockierten teilweise den Weg. Aufgrund der Parolen löste die Polizei die Versammlung auf und leitete Strafverfahren ein. Nach der Auflösung bildete sich eine Spontandemo mit etwa hundert Teilnehmern, bei der ein Verdächtiger den Hitlergruß gezeigt haben soll. Auch dies hatte den Beamten zufolge eine Strafanzeige zur Folge.

Zum Gedenken an die Todesopfer fanden am Montag mehrere Versammlungen mit insgesamt einigen hundert Teilnehmern in Solingen statt, darunter auch eine Mahnwache. Bei einem Stadtfest in Solingen waren am Freitag drei Menschen getötet und acht teils schwer weitere verletzt worden. Der mutmaßliche Täter, ein 26-jähriger Syrer, stellte sich am Samstag und wurde festgenommen. Der Generalbundesanwalt ermittelt wegen Terrorverdachts.

ribbon Zusammenfassung
  • Bei einer Gedenkveranstaltung in Solingen riefen Demonstranten ausländerfeindliche Parolen und zeigten den Hitlergruß, woraufhin die Polizei die Versammlung mit 120 Teilnehmern auflöste und Strafverfahren einleitete.
  • Nach der Auflösung der Versammlung bildete sich eine Spontandemo mit etwa hundert Teilnehmern, bei der erneut der Hitlergruß gezeigt wurde, was zu einer weiteren Strafanzeige führte.