Atomenergiebehörde fordert vom Iran mehr Transparenz
Seither seien einige Überwachungskameras und -geräte installiert worden, berichtete Grossi vor dem IAEA-Gouverneursrat. "Es gab gewisse Fortschritte, aber nicht so viel, wie ich gehofft hatte." Deshalb müsse es jetzt einen "anhaltenden und ununterbrochenen Prozess geben, der dazu führt, dass alle Verpflichtungen ohne weitere Verzögerungen umgesetzt werden".
Grossi wies darauf hin, dass der Iran entgegen dem 2015 geschlossenen Atomabkommen bereits über deutlich mehr als 100 Kilogramm an angereichtem Uran mit einem hohen Reinheitsgrad bis zu 60 Prozent verfügt. Nach Einschätzung von Experten reichen rund 50 Kilogramm dieses Materials für eine Atomwaffe, falls es noch etwas angereichert würde.
Die Islamische Republik ignoriert seit Jahren die 2015 in Wien vereinbarten Beschränkungen, mit denen der Bau iranischer Atomwaffen verhindern werden soll. Dies ist eine Reaktion auf den Ausstieg der USA aus dem Abkommen unter dem ehemaligen Präsidenten Donald Trump. Teheran bestreitet, nach Atomwaffen zu streben. Die Bemühungen um eine Wiederbelebung des Abkommens brachten bisher keinen Erfolg.
Zusammenfassung
- Der Iran hat nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) Zusagen über mehr Transparenz bezüglich seines Atomprogramms bisher nur unzureichend umgesetzt.
- Der Leiter der Behörde, Rafael Grossi, sprach am Montag in Wien von einem "Bruchteil".
- Im März hatte sich Grossi mit der iranischen Staatsspitze auf die verstärkte Überwachung von Nuklearanlagen und Untersuchungen zu ehemals geheimen Atom-Standorten geeinigt.