Asylwerber drehten in NÖ gestelltes Hinrichtungsvideo
Bürgermeister Thomas Sabbata-Valteiner (SPÖ) beobachtete die Dreharbeiten am 3. November und erstattete Anzeige, berichtete die Tageszeitung "Heute" am Donnerstag. Nach Angaben der Polizei wurden bei der "spielerisch nachgestellten Szene" keine Waffen verwendet.
Das Video sei sichergestellt worden, teilte die Exekutive auf Anfrage mit. Aktuell beschäftigte sich das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) mit dem Inhalt. Beweg- und Hintergründe der Jugendlichen im Alter von 14 bis 17 Jahren seien noch unklar, die Aufnahme müsse noch übersetzt werden. Erst dann könne ermittelt werden, ob ein Straftatbestand vorliege.
Sei nur ein "Scherz" gewesen
Die Teenager erklärten laut "Heute", dass derartige Clips in ihrer Kultur "völlig normal" seien und es sich um einen Scherz gehandelt hätte. FPÖ-Obmann Norbert Hofer ortete eine Verhöhnung der Opfer des Anschlags von Wien und forderte, die beteiligten Personen sowie ihre Eltern auszuweisen: "Diese Kultur, von der die Jugendlichen sprechen, hat in unserem Land nichts verloren." Wer so etwas lustig finde und "derartige Situationen als Video in sozialen Netzwerken teilt, hat keinen Platz in unserer Gesellschaft."
"Die spielerische Hinrichtung von heute ist der Terroranschlag von morgen", befand Niederösterreichs FPÖ-Landesrat Gottfried Waldhäusl zu der Aufnahme. Der Waldviertler forderte ebenfalls "sofortige Abschiebungen" und brachte auch die Asyl-Unterkunft in Drasenhofen (Bezirk Mistelbach) aufs Tapet, mit der er vor ziemlich genau zwei Jahren für großes Aufsehen gesorgt hatte. Das "von Gutmenschen ohne Hausverstand skandalisierte" Quartier sei "genau für solche Fälle von jugendlichen Asylwerbern" konzipiert gewesen.
Zusammenfassung
- Sechs jugendliche afghanische Asylwerber haben am Tag nach dem Anschlag in Wien im Schlosspark Pottendorf ein gestelltes Hinrichtungsvideo produziert und onlinegestellt.
- Bürgermeister Thomas Sabbata-Valteiner (SPÖ) beobachtete die Dreharbeiten am 3. November und erstattete Anzeige, berichtete die Tageszeitung "Heute" am Donnerstag.
- Nach Angaben der Polizei wurden bei der "spielerisch nachgestellten Szene" keine Waffen verwendet.
- Beweg- und Hintergründe der Jugendlichen im Alter von 14 bis 17 Jahren seien noch unklar, die Aufnahme müsse noch übersetzt werden. Erst dann könne ermittelt werden, ob ein Straftatbestand vorliege.