Mattle freut sich, dass er Eis "wie ein Normaler" isst

Am 25. September wählt Tirol einen neuen Landtag. Am Donnerstagabend diskutierten alle Spitzenkandidaten im Innsbrucker Congress in einer Elefantenrunde der "Tiroler Tageszeitung". Mit einer Anekdote wollte ÖVP-Spitzenkandidat Anton Mattle veranschaulichen, wie volksnah er sei. Stattdessen sorgte er aber eher für Schmunzeln.

Eigentlich wurde er gefragt, wieso auf seinen Wahlkampfplakaten "so wenig Inhalt und so wenig ÖVP" zu finden sei. Mattle setzte erst einmal zu einer ausschweifenden Begrüßung an und stellte fest, dass die Nähe zwischen Politik und der Bevölkerung sehr wichtig sei.

Zur Veranschaulichung griff er zu einer Anekdote: Er habe sich am Rande eines Termins mit seiner Mitarbeiterin ein Eis geholt "und das wie jeder oder jede von Ihnen auch gelöffelt". Daraufhin sei eine Frau auf ihn zugekommen und habe gefragt: "Sein Sie der Mattle?" Er habe bejaht. Die Dame meinte daraufhin: "Das gefällt mir. Sie essen ein Eis wie ein Normaler." Da habe er "gespürt, dass Menschen wieder Politik zum Greifen haben wollen", sagte Mattle ganz begeistert.

Der ÖVP-nahe Teil des Publikums begann seinen Applaus zunächst nur zögerlich, offenbar etwas unsicher, ob dies schon die Pointe gewesen sei. Die anderen Spitzenkandidaten schmunzelten teilweise ob der etwas banalen Anekdote. Auch der Moderator sah sich genötigt nachzufragen: "Wieso sollte ein Politiker nicht ein Eis 'wie ein Normaler' essen?" Mattle: "Das hat mich auch verwundert, aber es ist für mich ein Bild, das durchaus auch zum Nachdenken anregen sollte, deshalb hab ich das eben auch erzählt."

Der ÖVP-Landeschef versuchte dann wieder den Bogen zur eigentlichen Frage zu spannen und meinte, das würde auch zeigen: "Bei der Politik und bei den Parteien geht es auch um Persönlichkeiten."