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Angriff auf Dorf in Mali fordert mindestens 40 Menschenleben

Bei einem Überfall unbekannter Bewaffneter auf ein Dorf im westafrikanischen Mali sind mindestens 40 Menschen getötet worden. "Es war ein sehr schwerer Angriff. Bewaffnete umzingelten das Dorf und schossen auf die Menschen", sagte der Bürgermeister von Bankass, Moulaye Guindo, am Dienstag am Telefon. Bei einem mutmaßlichen Anschlag von Islamisten in Zentralmali wurden in der Nacht auf Mittwoch nach Behördenangaben mindestens 21 Menschen getötet.

Über die Zahl der Toten in Bankass konnte der Bürgermeister keine Angaben machen. Zwei lokale Regierungsvertreter sprachen unter der Bedingung der Anonymität von etwa 40 Toten.

"Es war ein Blutbad. Sie umzingelten das Dorf, in dem gerade eine Hochzeit stattfand (...). Es herrschte Panik, einige Leute konnten fliehen, aber viele wurden getötet, die meisten Männer", sagte einer der Insider. Der Angriff ereignete sich am Montag im Dorf Djiguibombo in der Region Mopti, einem von mehreren Gebieten im Norden und Zentrum Malis, in denen seit mehr als einem Jahrzehnt jihadistische Gruppen mit Verbindungen zu Al-Kaida und dem "Islamischen Staat" (IS) aktiv sind.

Wie zwei Vertreter der Regionalregierung mitteilten, ereignete sich der Anschlag mit mehr als 20 weiteren Toten in der Ortschaft Djiguibombo, die nahe der Stadt Bandiagara im Land der Dongo liegt. Beide Regierungsvertreter schrieben diese Tat ebenfalls Jihadisten zu. Sie äußerten sich jedoch anonym, da Taten wie diese unter der in Mali herrschenden Junta verschwiegen werden sollen.

Der Angriff habe am Dienstagabend in der Dämmerung begonnen und drei Stunden gedauert. Mehr als die Hälfte der Getöteten seien Jugendliche, mehreren Opfern sei die Kehle durchgeschnitten worden. Den Sicherheitskräften sei es nicht möglich gewesen, an den Ort des Geschehens zu gelangen.

Mali ist seit Jahren Schauplatz einer Rebellion islamistischer Extremisten, die 2012 im Norden des Landes begann und später auch auf die Nachbarländer Niger und Burkina Faso übergriff. Seit Staatsstreichen in den Jahren 2020 und 2021 herrschen Militärs in Mali. Die sich verschlechternde Sicherheitslage wird durch eine humanitäre und politische Krise noch verschärft. Seit 2013 sind Blauhelmtruppen der Vereinten Nationen in Mali stationiert. Aufgrund der prekären Sicherheitslage hat der UNO-Sicherheitsrat die Friedensmission in Mali jedoch Ende Juni dieses Jahres beendet.

ribbon Zusammenfassung
  • Bei einem Überfall unbekannter Bewaffneter auf das Dorf Djiguibombo in Mali wurden mindestens 40 Menschen getötet. Der Angriff fand während einer Hochzeit statt, und die meisten Opfer waren Männer.
  • Mehr als die Hälfte der Getöteten waren Jugendliche, und vielen Opfern wurde die Kehle durchgeschnitten. Die Sicherheitskräfte konnten den Ort des Geschehens nicht erreichen.
  • Die Sicherheitslage in Mali verschlechtert sich weiter. Nach Staatsstreichen in den Jahren 2020 und 2021 herrscht eine Militärjunta, und die UNO-Friedensmission wurde Ende Juni 2023 beendet.