1. Mai: SPÖ mit sich selbst beschäftigt, Kickl sagt an
Im Rennen um die SPÖ-Spitze waren am 1. Mai alle Augen auf die drei Anwärter:innen gerichtet. Ansagen in Hinblick auf die Bundespolitik kamen aber aus Linz von FPÖ-Chef Herbert Kickl und dem oberösterreichischen FPÖ-Chef Manfred Haimbuchner.
SPÖ-Chefin Rendi-Wagner wollte beim Maiaufmarsch der SPÖ in Wien Geschlossenheit demonstrieren und schoss gegen die Regierung und die FPÖ.
Unterstützt wurde sie dabei unter anderem von dem ehemaligen Wiener Bürgermeister, Michael Häupl.
Häupl über die "ausgezeichnete" Stimmung bei der Mai-Kundgebung
Im Führungsstreit in der Partei stellt er sich hinter Parteichefin Pamela Rendi-Wagner, die Probleme in der Partei seien bald gelöst, glaubt Häupl. Inhaltlich erkennt er "nicht sehr große" Unterschiede zwischen den Kandidat:innen - höchstens in "Stilfragen". Gespalten sei die Partei trotzdem nicht. Doskozil und Babler zeigen sich bei ihren Reden unzufrieden mit dem Status Quo der SPÖ.
Doskozil ist bereit, alles zu verlieren
Bei der 1. Mai Schlusskundgebung der SPÖ-Burgenland hielt Landeshauptmann Hans Peter Doskozil seine Rede zum Tag der Arbeit. Für ihn hat die SPÖ ein Glaubwürdigkeits-Problem. Er will das Risiko und sieht sich nicht als "Träumer".
In den vergangenen Jahren sei man froh gewesen, wenn man die Funktion des Bundeskanzlers gehabt habe, und habe dafür gleich den Finanzminister hergegeben. So habe man aber keine Politik für die Menschen machen können.
Er gehe ein Risiko ein, indem er sich für den Vorsitz bewerbe. "Man muss im Leben was riskieren. Man kann nicht immer an der Funktion hängen", so der burgenländische Landeshauptmann. Die SPÖ müsse sich ändern, denn sie sei aktuell nicht glaubwürdig, weil sie ihre Plakat-Sprüche nicht halten könne.
Babler will "Comeback der Sozialdemokratie"
Bei der Mai-Feier in Krems-Lerchenfeld hielt der Dritte im Kampf um die Spitze, Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler, seine Rede. Er sieht die Sozialdemokratie als "Alternative zum politischen System des Bittstellertums". Auch er findet wie Doskozil, dass sich in der SPÖ etwas ändern müsse, die SPÖ habe "keine authentische Sprache", und würde so anderen Parteien Wähler:innen zutreiben.
Eindeutige Ansagen bei Kickl
Die klare Sprache gefunden hat FPÖ-Chef Herbert Kickl. Er hielt in Linz am Urfahranermarkt eine Rede, die an den politischen Aschermittwoch erinnerte. Kickl will der "Volkskanzler" werden und sieht den ungarischen Premier Viktor Orbán als Vorbild ("Machen wir's dem Orbán nach").
An den Regierenden übte er untergriffige Kritik, Lob hatte er für den oberösterreichischen Landespartei-Chef der FPÖ, Manfred Haimbuchner. Dieser hatte am Sonntag eine Null-Toleranz für Migration verkündet ("Ich will keinen einzigen Asylwerber in den nächsten Jahren sehen"). Das wiederum ist für Kickl eine indirekte Bewerbung von Haimbuchner für das Amt des Innenministers.
Zusammenfassung
- Der 1. Mai stand für die SPÖ ganz im Zeichen des internen Kampfes um die Spitze.
- In Linz wiederholte FPÖ-Chef Kickl seine Ambitionen für das Amt des Bundeskanzlers.