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Sie fotografiert die Großen: Gabriela Brandenstein wird 80

Von Woody Allen bis Elfriede Jelinek, von Andy Warhol bis Helmut Qualtinger: Sie alle hat die Wiener Fotografin Gabriela Brandenstein im Laufe ihrer langen Karriere abgelichtet. Es war ein "Glück des Schauens", wie jener umfangreiche Bildband heißt, der 2022 einen Überblick über die großen Namen aus der Film- und Theaterwelt gab, die Brandenstein vor ihre Linse geholt hat. Am Donnerstag feiert sie ihren 80. Geburtstag.

"Die Kunst dieser Photographin besteht meiner Meinung nach in der vollkommenen Gewaltlosigkeit gegenüber ihren Objekten", schrieb Elfriede Jelinek anlässlich des Erscheinens des in der Bibliothek der Provinz erschienenen Bandes, der Fotografien aus den Jahren 1965 bis 2020 versammelt. "Gabriela Brandenstein ist der diskreteste Mensch. Niemals würde sie jemanden, den sie porträtieren will, in eine unangenehme, peinliche Situation bringen", würdigte Michael Heltau die Jubilarin laut "NÖN" im Vorjahr im Rahmen einer Ausstellung zum Buch in Gmünd.

Geboren wurde Gabriela Brandenstein am 19. September 1944 in Wien, wo sie später die Graphische Lehr- und Versuchsanstalt besuchte. Ihre Anfänge machte sie als Pressefotografin beim damals von Hugo Portisch geleiteten "Kurier", schon bald lichtete sie jedoch Produktionen am Burgtheater, Volkstheater sowie von freien Theatergruppen ab. Dann kam auch die nationale wie internationale Filmbranche hinzu: So fotografierte Brandenstein für Maximilian Schells "Geschichten aus dem Wiener Wald" (1979), Fritz Lehners "Schubert - Mit meinen heißen Tränen" (1986) oder "The Train" von Damiano Damiani, wo sie 1988 u.a. Leslie Caron, Ben Kingsley und Dominique Sanda vor die Linse bekam. Auch die Standbilder aus "Before Sunrise" mit Julie Delpy und Ethan Hawke gehen auf ihr Konto.

Ihrer langjährigen Zusammenarbeit mit dem Residenz Verlag entsprangen Porträts vieler österreichischer Autoren, darunter H. C. Artmann, Peter Handke, Barbara Frischmuth oder Gert Jonke. Aber auch Musikerporträts und Schallplattencover hat sie in ihrem Portfolio, so lichtete sie etwa Claudio Abbado, Pierre Boulez, Valery Gergiev oder Seiji Ozawa ab. Ihre Arbeiten erschienen in zahlreichen Büchern und Ausstellungen, so waren ihre Schauspielerporträts aus der Zeit Michael Schottenbergs etwa im Volkstheater zu sehen.

(S E R V I C E - Gabriela Brandenstein: "Vom Glück des Schauens", Bibliothek der Provinz, 240 Seiten, 34 Euro)

ribbon Zusammenfassung
  • Gabriela Brandenstein, die bekannte Wiener Fotografin, feiert am Donnerstag ihren 80. Geburtstag. Sie hat in ihrer langen Karriere zahlreiche prominente Persönlichkeiten aus Film und Theater fotografiert.
  • Ihr Bildband 'Vom Glück des Schauens' aus dem Jahr 2022 zeigt Fotos von 1965 bis 2020 und kostet 34 Euro. Elfriede Jelinek lobt ihre Gewaltlosigkeit gegenüber den fotografierten Personen.
  • Brandenstein begann ihre Karriere als Pressefotografin beim 'Kurier' und arbeitete später für das Burgtheater und Volkstheater. Ihre Werke wurden in zahlreichen Büchern und Ausstellungen präsentiert.