Robinet eröffnet den Lesereigen beim Bachmann-Preis
Am ersten Lesevormittag folgen der deutsche Autor Andreas Stichman (11 Uhr) und seine Landsfrau Valeria Gordeev (12.30 Uhr), bevor Anna Gien um 13.30 Uhr den ersten Lesetag beschließt. Am Freitag eröffnet die Deutsche Sophie Klieeisen (10 Uhr) den zweiten Lesetag, gefolgt vom deutschen Autor Martin Piekar (11 Uhr). Den zweiten Teil bestreiten schließlich die in Berlin lebende britische Autorin, Bloggerin und Kolumnistin Jacinta Nandi (12 Uhr) sowie die Wienerin Anna Felnhofer (13.30 Uhr). Am Samstag startet gemäß der Auslosung schließlich der in Charkiw geborene Lyriker, Übersetzer und Herausgeber Yevgeniy Breyger (10 Uhr), dem der Niederösterreicher Mario Wurmitzer (11 Uhr) folgt. Den Abschluss bilden schließlich die einzige Schweizer Teilnehmende Laura Leupi (12.30 Uhr) und ihr deutscher Kollege Deniz Utlu (13.30 Uhr).
Juryvorsitzende Insa Wilke betonte in ihren Eröffnungsworten den Wert des Teilens in Zeiten der Krisen. In Klagenfurt gehe es in den kommenden Tagen darum, Erfahrungen, Verletzungen, Hoffnungen und die Bemühungen zu teilen, eine Sprache dafür zu finden. Schließlich plädierte sie dafür, auch "Lektüren nicht als Besitz, sondern als Beziehung zu denken".
Den Umstand, dass der Bachmann-Preis nach drei pandemiebedingt eingeschränkten Jahren wieder wie gewohnt ohne Einschränkungen im ORF-Zentrum und mit Publikum stattfinden kann, würdigte ORF-Landesdirektorin Karin Bernhard im Rahmen der Eröffnung, die musikalisch vom Ensemble Frau Bach & Söhne umrahmt und teils humoristisch von einer Künstlichen Intelligenz, die etwa zur Zukunft der Literatur in Zeiten der KI befragt wurde, begleitet wurde.
Der Klagenfurter Bürgermeister Christian Scheider (Team Kärnten) bekräftigte bei seiner Rede im frisch eingeweihten "Ingeborg-Bachmann-Park" hinter dem ORF-Zentrum die Unterstützung der Stadt für den Bachmannpreis: "Diese Veranstaltung ist hier geboren worden und hat sich hier entwickelt, sie ist in den Herzen und Köpfen der Menschen verankert", so Scheider. "Wir werden immer dafür kämpfen, dass es diesen Preis weiterhin geben wird." ORF III-Programmgeschäftsführer Peter Schöber begrüßte das Publikum mit einem "Plädoyer für die Rundfunk-Beiträge, um Kunst und Kultur weiterhin so umfassend vermitteln zu können". Auch Landeshauptmann und Kulturreferent Peter Kaiser (SPÖ) unterstrich die Wichtigkeit von Kunst und Kultur, die nicht von Künstlicher Intelligenz ersetzt werden könne.
Die Ermittlung der Preisträger erfolgt am Sonntag nach einem neuen Modus: Zu Beginn der Preisvergabe am Sonntag werden die Jurymitglieder live ihre Wertungspunkte abgeben. Der Justiziar übernimmt die Aufgabe, diese Abstimmungsergebnisse zu addieren und erstellt daraus die Preisträgerliste des Bewerbes, die sukzessive beginnend mit dem 3sat-Preis bekannt gegeben wird. Neben dem Bachmann-Preis (25.000 Euro) ist dies der Deutschlandfunk-Preis (12.500 Euro), der Kelag-Preis (10.000 Euro), der 3sat-Preis (7.500 Euro) sowie der BKS Bank-Publikumspreis (7.000 Euro plus Stadtschreiberstipendium).
Die Kulturwissenschafterin, Journalistin und Schriftstellerin Mithu Sanyal ("Identitti") aus Deutschland sowie der Schweizer Literaturwissenschafter und Kritiker Thomas Sträßle ersetzen in diesem Jahr die ausgeschiedenen Jurymitglieder Vea Kaiser und Michael Wiederstein. Insa Wilke bleibt Vorsitzende der Jury, der wie bisher auch Mara Delius, Klaus Kastberger, Brigitte Schwens-Harrant und Philipp Tingler angehören. Im Vorjahr gewann die aus Slowenien stammende Autorin Ana Marwan.
Zusammenfassung
- Der in Frankreich geborene und in Berlin lebende Spoken-Word-Künstler Jayrôme C. Robinet eröffnet morgen, Donnerstag, um 10 Uhr Vormittag das Wettlesen um den Bachmann-Preis.
- Aufgrund der Absage von Robert Prosser und Helena Adler werden die Nachmittags-Blöcke am Donnerstag und Freitag verkürzt.
- Am Freitag eröffnet die Deutsche Sophie Klieeisen (10 Uhr) den zweiten Lesetag, gefolgt vom deutschen Autor Martin Piekar (11 Uhr).