Pritzker-Preis geht an Architekt Riken Yamamoto
Man habe ihn u.a. ausgewählt, "weil er in der Gemeinschaft ein Bewusstsein für die Verantwortung der sozialen Forderung geschaffen hat, weil er die Disziplin der Architektur in Frage stellt, um jede einzelne architektonische Antwort zu kalibrieren, und vor allem, weil er uns daran erinnert, dass in der Architektur wie in der Demokratie Räume durch die Entschlossenheit der Menschen geschaffen werden müssen", heißt es in einem Jury-Statement.
Er definiere in seiner Arbeit die Schwelle zwischen öffentlichem und privatem Leben neu und erziele durch die "meisterhaften Qualitäten" seiner Räume, die durch ihre Transparenz auch die bereits bestehende natürliche und gebaute Umgebung einbezögen, nicht nur ästhetischen, sondern auch sozialen Mehrwert, hieß es. Dabei beziehe er sich auf japanische Architektur-Traditionen ebenso wie auf griechische.
"Eines der wichtigsten Dinge, die wir in der Zukunft der Städte brauchen, ist die Schaffung von Bedingungen durch Architektur, die die Möglichkeiten für Menschen, zusammenzukommen und zu interagieren, vervielfachen", erklärte Alejandro Aravena, Vorsitzender der Jury und Pritzker-Preisträger des Jahres 2016. "Er ist ein beruhigender Architekt, der dem alltäglichen Leben eine gewisse Würde verleiht. Das Normale wird außergewöhnlich. Gelassenheit führt zu Pracht."
Hervorgehoben wurden Bauten wie "The Hiroshima Nishi Fire Station" (2000), die "Fussa City Hall" in Tokio (2008), das "Yokosuka Museum of Art" (2006) oder eben "The Circle" am Zürich Airport (2020), ein aus Geschäften, Hotels und Restaurants bestehendes Quartier direkt am Flughafen, das zudem mit einem Park und einem überdachten Pavillon auch zum Entspannen einlädt.
Frühere Preisträger waren unter anderem Zaha Hadid, Rem Koolhaas, Norman Foster und Peter Zumthor. Vergangenes Jahr gewann der Brite David Chipperfield. Yamamoto ist der neunte Japaner, der mit dem Preis ausgezeichnet wurde. Österreichs einziger Pritzker-Preisträger ist bis dato Hans Hollein, der im Jahr 1985 die Auszeichnung erhielt.
(S E R V I C E - www.pritzkerprize.com/; https://www.riken-yamamoto.co.jp/?lng=_Eng )
Zusammenfassung
- Der japanische Architekt Riken Yamamoto, 78, wurde mit dem Pritzker-Preis 2024 ausgezeichnet, der als höchste globale Ehrung im Bereich Architektur gilt.
- Mit einem Preisgeld von 100.000 Dollar (93.000 Euro) findet die Verleihung zum 46. Mal statt; Yamamoto wurde insbesondere für seine Projekte in Japan und das Projekt 'The Circle' am Flughafen Zürich geehrt.
- Zu den früheren Empfängern des Pritzker-Preises zählen Architekturgrößen wie Zaha Hadid und Norman Foster; Hans Hollein bleibt der einzige österreichische Preisträger seit 1985.