Österreich ist "meaoiswiamia" auf Leipziger Buchmesse 2023
Die (von der Design-Agentur EN GARDE umgesetzte) Wort-Marke "meaoiswiamia", die zunächst auf sechs Plakaten mit Schwarz-Weiß-Fotos der Autorinnen und Autoren Elfriede Jelinek, Tanja Maljartschuk, Thomas Stangl, Fiston Mwanza Mujila, Sabine Gruber und Karl-Markus Gauß verbreitet wird, sei als Gegenkonzept eines "miasanmia" gemeint. Man wolle sich als "ein Land, das ein offenes Wir vertritt", präsentieren. "Das geschlossene Wir hat immer in die Katastrophe geführt", so Gasser.
"Der Österreichauftritt beginnt heute", sagte Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) in Anspielung auf den heutigen Launch der Website www.gastland-leipzig23.at und der abendlichen literarisch-musikalischen Veranstaltung in der Schaubühne Lindenfels, die unter dem Titel "Wildes Österreich" stattfindet. Man dürfe sich auf "ein erlesenes Programm mit vielen literarischen und publizistischen Gustostückerl" freuen.
Rund 30 Veranstaltungen in Deutschland und Österreich sollen ab Mitte Mai das Literaturland Österreich präsentieren und den ursprünglich bereits für 2022 geplanten Auftritt als Schwerpunktland der Leipziger Buchmesse vorbereiten. Den Auftakt machen am 18. Mai Dževad Karahasan, Kathrin Röggla und Jelena Popržan im Österreichischen Kulturform Berlin.
Im März 2023 soll dann ein vielfältiges Programm vor Ort den Höhepunkt der Aktivitäten darstellen. Gasser kündigte u.a. ein Burgtheater-Gastspiel, eine Ausstellung des Österreichischen Literaturmuseums, eine von Thomas Ballhausen kuratierte Filmwoche mit österreichischen Literaturverfilmungen, eine Ausstellung von Zeichnungen von Maria Lassnig und ein Gastspiel des Dschungel Wien an. Die Schaubühne Lindenfels wird die "Stadtzentrale" des Gastlandauftritts. Am 25. März 2023 wird hier die Literaturshow "Werdet Österreicher!" mit Stermann/Grissemann und Fritz Ostermayer gezeigt. Österreichs Gastgeschenk werde aus Sonderausgaben heimischer Literaturzeitschriften bestehen, so Gasser.
Oliver Zille, der Direktor der Leipziger Buchmesse, nannte Österreich den größten und wichtigsten Auslandsmarkt der deutschen Buchbranche, für den der Gastlandauftritt "ein Booster" werde. Gleichzeitig sei die Tatsache, dass Österreich kein Exot sei, "die größte Falle": "Weil sie die gleiche Sprache sprechen, glauben wir, dass wir wissen, wie sie denken und wie sie sind." Benedikt Föger, der Präsident des Hauptverbandes des Österreichischen Buchhandels, hob die Reichhaltigkeit und das Engagement in der österreichischen Verlagslandschaft hervor. Rund 350 aktive Verlage brächten jährlich an die 9.000 Neuerscheinungen heraus.
Am Donnerstag wurde außerdem vom Außenministerium das "internationale Jahr der Literatur" vorgestellt, das zeitgenössischen Autorinnen und Autoren aus Österreich gewidmet ist. "Ziel des Schwerpunktjahres, das bis zum österreichischen Gastlandauftritt bei der Leipziger Buchmesse 2023 läuft, ist es, Dialogprojekte mit österreichischen Autorinnen und Autoren im Ausland zu fördern und diese so international stärker zu positionieren", hieß es in einer Aussendung. Geplant sei eine Vielzahl von Veranstaltungen und Projekten, die von den österreichischen Kulturforen, Botschaften und Österreich-Bibliotheken in Zusammenarbeit mit der österreichischen Gesellschaft für Literatur umgesetzt werden.
(S E R V I C E - www.gastland-leipzig23.at)
Zusammenfassung
- Die Botschaft, die Österreich bei seinem Auftritt als Gastland der Leipziger Buchmesse 2023 verbreiten möchte, ist in der Botschaft unmissverständlich, in der Aussprache jedoch eine kleine Herausforderung.
- "meaoiswiamia" ist der "Claim" des Gastlandauftritts, der heute bei einer Pressekonferenz in Leipzig vorgestellt wurde.
- "Das geschlossene Wir hat immer in die Katastrophe geführt", so Gasser.