APA/APA/AFP/TOBIAS SCHWARZ

Netanjahu zum ESC: "Sie riefen Buhs, wir riefen 'douze'"

Anfeindungen und Buhrufe begleiteten die Auftritte von Israels Kandidatin Eden Golan beim 68. Eurovision Song Contest. Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu streute ihr nun Blumen - beim Publikums-Voting landete Golan auf dem zweiten Platz.

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu überschüttete die 20-jährige Eden Golan am Sonntag mit Lob.

Die Kandidatin Israels beim Eurovision Song Contest (ESC) in Malmö war stark angefeindet worden.

Proteste gegen die Teilnahme Israels wegen des Gaza-Kriegs hatten den eigentlich als unpolitisch deklarierten Gesangswettbewerb in diesem Jahr geprägt. 

Beim Vortragen ihres Liedes "Hurricane" musste Golan Pfiffe und Buhrufe über sich ergehen lassen. Letztlich kam die israelische Sängerin auf den fünften Platz.

"Sie riefen Buhs, wir riefen 'douze'"

Netanjahu sprach am Sonntag telefonisch mit Golan und sagte ihr: "Was für ein Erfolg, was für eine Ehre, das ist etwas Großartiges - gut gemacht!" In einem Wortspiel sagte der Ministerpräsident: "Sie riefen Buhs, wir riefen 'douze' - douze points (zwölf Punkte auf Französisch)."

Er sagte der jungen Sängerin, das Wichtige sei, dass sie fast die höchste Punktzahl bei der Abstimmung des Fernsehpublikums erhalten habe.

Video: Schweiz gewinnt den 68. ESC

"Das ist das Wichtige - nicht die Jurys." Hätte nur das Fernsehpublikum Europas abgestimmt, hätte Kroatien knapp vor Israel gewonnen (337 gegen 323 Punkte). Eden Golan habe trotz der Hater "Europa erobert", meinte der Regierungschef.

Die sichtlich erschöpfte Sängerin sagte, sie müsse die vielen unvergesslichen Erlebnisse erst einmal verdauen. Sie spüre "Stolz und Ehre, dass ich unser Land vertreten habe, in so einer Zeit".

Sie habe ihre Teilnahme und den Song den Geiseln in der Macht der Hamas gewidmet. "Ich breche ständig in Tränen aus."

ribbon Zusammenfassung
  • Anfeindungen und Buhrufe begleiteten die Auftritte von Israels Kandidatin Eden Golan beim 68. Eurovision Song Contest.
  • In Malmö gab es zahlreiche Proteste gegen ihren Auftritt.
  • Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu streute ihr nun Blumen - beim Publikums-Voting landete Golan auf dem zweiten Platz.