Mord am Land: Hirschlers Krimikomödie "Her mit der Marie"
Der Verlag verspricht eine "herrlich schräge und unterhaltsame Verbrechersuche in einem beschaulichen Dörfchen" - und das Versprechen wird auch gehalten. Aufzuklären gilt es einen rätselhaften Mord an einem verwahrlosten Dorfbewohner, der die letzten Jahre in einer Keusche ohne Strom gewohnt, nun aber im Lotto gewonnen hat. Dass zwar zunächst nichts über die Höhe seines Gewinns bekannt, jedoch bald von "Millionen" die Rede ist, entspricht der auf dem Land immer noch üblichen "stillen Post" - vor allem wenn es eine "Dorftratschen" als Drehscheibe für Gerüchte gibt.
Somit ist Hirschler, der neben Romanen auch Wanderbücher und zahlreiche Songtexte verfasst hat, eine typische Cozy-Crime-Erzählung gelungen, in der es zwar von sympathischen und schrulligen Menschen, aber auch vor jeder Menge krimineller Energie wimmelt.
Das Landleben wird mit all seinen lustigen Seiten, etwa Dorffesten mit trinkfesten und brunftigen Besuchern und Besucherinnen, beschrieben, aber auch die Schattenseiten moderner Entwicklungen kommen zum Ausdruck: Abwandernde Landwirte, Vernachlässigung des Ortskerns bei gleichzeitiger Ansiedlung oft wohlhabender "Zuagroaster" am Ortsrand ergeben auch in der richtigen Welt häufig das Auseinanderfallen langfristig gewachsener Ortsstrukturen. Aber solange in Orten wie "Marienschlag", dem Schauplatz des von Hirschler beschriebenen Geschehens, der Gemeindearzt von der Dorfbevölkerung salopp "Dr. Specki" gerufen wird, ist Hopfen und Malz noch nicht ganz verloren.
(S E R V I C E - Herbert Hirschler: "Her mit der Marie", Krimikomödie, Ueberreuter, 280 Seiten, 16,00 Euro, E-Book: 9,99 Euro)
Zusammenfassung
- Herbert Hirschlers Krimikomödie 'Her mit der Marie' beginnt mit einem kuriosen Mord an einem Dorfbewohner, der im Lotto gewonnen hat, und entfaltet sich über 280 Seiten als unterhaltsame Verbrechersuche.
- Das Buch beschreibt das Landleben mit seinen lustigen und ernsten Seiten, einschließlich der Abwanderung von Landwirten und der Ansiedlung wohlhabender 'Zuagroaster'.
- Der Verlag verspricht eine 'herrlich schräge und unterhaltsame' Geschichte, die die Dynamik und Gerüchteküche eines beschaulichen Dorfes einfängt, in dem der Gemeindearzt 'Dr. Specki' genannt wird.