Medienkunstfestival CIVA setzt auf "virtuelles Anbandeln"
"Die meisten Programme sind nur einen Klick entfernt", versicherte Fischer. CIVA wird Dienste wie Discord - die Kommunikationszentrale des neuntägigen Festivals -, Mozilla Hubs, Twitch, Instagram oder Zoom nutzen. Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) wünschte "stabiles Internet und rege Beteiligung". Zentrale Plattform des virtuell und online stattfindenden und von der Agentur sound:frame organisierten Festivals ist die Website civa.at. Das von einem neunköpfigen Team kuratierte Programm geht am morgigen Donnerstag um 10 Uhr online.
"CIVA ist aus dem starken Wunsch entstanden zu zeigen, wie aktuell Medienkunst ist und schon immer war", sagte Fischer. "Das Digitale, das Virtuelle wird immer mehr Teil unserer Realität." CIVA möchte "die Potenziale künstlerischer Zugänge im Zusammenspiel mit Wissenschaft, Technologie und globaler Gesellschaft sichtbar machen" und "eine gut funktionierende Plattform für eine wachsende internationale Community sein", wie es programmatisch in den Unterlagen hieß.
Das Programm der ersten Festivalausgabe umfasst eine rund um die Uhr geöffnete virtuelle Ausstellung, ein dreitätiges Diskursprogramm mit international besetzten Talks, Workshops und Performances, zwei Filmscreenings, einen digitalen Wellnesstag, ein umfassendes Vermittlungsangebot, aber auch vier Livekonzertabende. "Ein Festival ohne Liveprogramm geht natürlich nicht", meinte Fischer. "Wir wollen gemeinsam Musik hören, Filme schauen und im Idealfall vor unseren Screens tanzen."
Eröffnet wird CIVA am 19. Februar von 10 bis 10.30 Uhr in einem Stream auf twitch.tv/civa_at bzw. civa.at, bei dem auch die Themen der ersten Ausgabe vorgestellt werden. Am Eröffnungstag ist das Festivalpublikum eingeladen, audiovisuelle und musikalische Performances von Jahson the Scientist and Friends, Matteo Haitzmann, Marian Essl, Arno Deutschbauer und Sippin' T im virtuellen Raum, auf den Festivalbühnen von Mozilla Hubs, mitzuerleben.
Herzstück des Festivals, bei dessen einzelnen Programmpunkten häufig Anmeldung empfohlen wird oder mitunter sogar obligatorisch ist, sollen "CIVA Ambassador Groups" sein, themen- und interessensorientierten Chatgruppen, die sich regelmäßig auf der Gruppenchat-Plattform Discord zusammenfinden. Martina Menegon und Enrico Zago haben gemeinsam mit Marlene Kager und Ella Guggenbichler ein virtuelles Festivalgelände gestaltet. Die surreale Traumlandschaft biete "soziale Areale mit unterschiedlichen Stilen und Stimmungen", hieß es.
Man vermisse die Freiheit der Zusammenkünfte in der realen Welt sehr, versicherte Festivalleiterin Fischer. Nichtsdestotrotz sei man sehr stolz, "das erste vollkommen virtuelle Festival dieser Art in Österreich" ausrichten zu dürfen.
(S E R V I C E - www.civa.at)
Zusammenfassung
- Gegen das vom Coronavirus erzwungene Social Distancing setzt das neue Wiener Medienkunstfestival CIVA das Motto "Virtual Bonding" - "virtuelles Anbandeln", wie Festivalleiterin Eva Fischer beim heutigen Online-Pressegespräch salopp übersetzte.
- CIVA steht für "Contemporary Immersive Virtual Art" und orientiert sich bei der Aussprache am Wort Cyber.
- "Die meisten Programme sind nur einen Klick entfernt", versicherte Fischer.