APA/FLORIAN WIESER

Protest gegen Sudan-Konflikt: Macklemore sagt Konzert ab

Der US-Rapper Macklemore sagte ein geplantes Konzert in Dubai ab. Grund sei die angebliche Rolle des Landes im tödlichen Konflikt im Sudan. Macklemore sei vor allem durch die Zustände in Gaza "wachgerüttelt" worden.

Im Oktober hätte Macklemore ein Konzert in Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VEA) geben sollen, doch am Wochenende sagte der US-Rapper die Show ab.

In einem Beitrag auf Instagram erklärte er, dass er bereits seit Monaten aufgefordert worden sei, das Konzert aus Solidarität mit dem sudanesischen Volk abzusagen. So solle er die Vereinigten Arabischen Emirate boykottieren, weil sie eine Rolle bei Völkermord und der humanitären Krise im Sudan spielen würden.

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Zehntausende Tote im Sudan

Im Sudan liefern sich die Armee von Militärherrscher Abdel Fattah al-Burhan und die RSF-Miliz seines früheren Stellvertreters Mohammed Hamdan Daglo seit April 2023 einen Machtkampf. Zehntausende Menschen wurden nach UNO-Angaben bei den Kämpfen getötet

Macklemore verwies in seinem Post auf die angebliche Unterstützung der Vereinigten Arabischen Emirate der RSF-Miliz. "Solange die VAE nicht aufhören, die RSF zu bewaffnen und zu finanzieren, werde ich dort nicht auftreten", schrieb er.

Eine Stellungnahme aus Dubai gab es Montagmittag noch nicht. Im Juni hatten die VAE Vorwürfe, dass sie den Konflikt mitfinanzieren würden, als "Desinformation" zurückgewiesen. 

In dem Konflikt werden beide Seiten für Gräueltaten verantwortlich gemacht, der RSF wird aber ein Völkermord an der nicht-arabischen Bevölkerung vorgeworfen. Die RSF hingegen machte lokale Milizen für die Toten verantwortlich.

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Gaza-Konflikt hat "wachgerüttelt"

Dass der US-Rapper sich mit der Situation im Sudan auseinandersetzt, sei auch eine Folge des Krieges zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen. Die "Notlage des palästinensischen Volkes" habe die Welt "wachgerüttelt", schrieb Macklemore.

Der neueste Song des Grammy-Gewinners, "Hind's Hall", ist eine Hommage an ein Mädchen, das in Gaza getötet wurde. Es ist nicht das erste Mal, dass Macklmore sich politisch äußert. In der Vergangenheit hat er in seiner Musik bereits Themen wie Drogensucht oder LGBTIQ+-Rechte auseinandergesetzt.

Künstler:innen, die weiterhin in den Vereinigten Arabischen Emiraten auftreten, würde er zwar nicht verurteilen, doch er fragte: "Was könnten wir erreichen, wenn wir unsere Plattformen nutzen würden, um eine kollektive Befreiung zu mobilisieren?"

ribbon Zusammenfassung
  • Der US-Rapper Macklemore sagte ein geplantes Konzert in Dubai ab.
  • Grund sei die angebliche Rolle des Landes im tödlichen Konflikt im Sudan.
  • Macklemore sei vor allem durch die Zustände in Gaza "wachgerüttelt" worden.
  • "Solange die VAE nicht aufhören, die RSF zu bewaffnen und zu finanzieren, werde ich dort nicht auftreten", schrieb er.