Konstantin Wecker: Mehr Weiblichkeit statt Psychopathen
Politische Anstöße will der Münchner auf seiner neuen Tour geben, die ihn nach dem Start in Düsseldorf am Donnerstagabend durch Städte in Deutschland, Österreich und der Schweiz führt. Der Name "Utopia 2.0 - Wir werden weiter träumen" ist für ihn Programm. Und das nicht nur, weil er kostenlose Sozialtickets an Bedürftige ausgibt. Man könne die Utopie auch verwirklichen, "im Kleinen und in dem Umfeld, in dem man lebt. Da kann die Kunst wahnsinnig helfen", so Wecker.
Die aktuellen Zeiten empfindet der 76-Jährige als dystopisch. "Ich möchte meinem Publikum Mut machen, zu sich selbst zu stehen, nicht irgendwelchen kruden Ideologien hinterherzurennen." Wichtig sei in der Hinsicht auch das Wissen über den Holocaust. Viele wollten das vergessen, dabei sei die Erinnerung sehr wichtig. "Wir müssen darüber reden, weil wir dadurch sehen, wie grausam der Mensch sein kann."
Mit Sorge sieht Wecker eine Militarisierung der Gesellschaft. Er sei ein bekennender Pazifist. "Der Gedanke des Friedens, einer gewaltfreien, friedlichen Welt muss wenigstens noch in der Kunst bewahrt bleiben, so wie auch der Gedanke der Utopie, sodass er die Herzen der Menschen erreichen kann."
Am 8. Dezember gastiert der Liedermacher im Bruckner Haus (Großer Saal) in Linz. Es folgen Auftritte am 9. Dezember im Wiener Konzerthaus und am 10. Dezember in Graz (Stefaniensaal - congress graz).
Zusammenfassung
- In Zeiten von Krieg, Klimawandel und Rechtspopulismus setzt der Liedermacher Konstantin Wecker auf die Kraft des Weiblichen.
- "Wir werden seit tausenden Jahren von männlichen Psychopathen beherrscht, von Caligula bis zu Putin und Trump", sagte der Musiker der Deutschen Presse-Agentur in München.
- Sie hätten den Menschen eingeredet, sie seien schlecht und deshalb müssten sie beherrscht werden.